Wie wurdest du zur Apothekerin und was begeistert dich an deinem Beruf?
Ira Knopf: Meine Eltern haben beide Pharmazie studiert und meine Mutter leitet einen Verband von vier Apotheken. Da wurde ich früh geprägt. In der Schule hatte ich stets Spaß an Naturwissenschaften und habe mich dazu für Medizin interessiert. Für Pharmazie habe ich mich entschieden, da der praktische Anteil im Labor überwiegt und mir das besonders Spaß macht. Nach einem Studium in Würzburg und verschiedenen Stationen im praktischen Jahr arbeite ich heute in einer der Apotheken meiner Mutter. Als Apothekerin bin ich für meine KundInnen eine praktische Problemlöserin. Ich berate sie und am Ende gehen sie – hoffentlich – glücklicher wieder raus. Dazu ist der Beruf sehr vielfältig, was es immer spannend macht.
Ist die Pharmazie eine männerdominierte Branche und hast du das Gefühl, dass es für Frauen unsichtbare Grenzen gibt?
Ira: Tatsächlich muss Frau die Männer im Pharmaziestudium eher suchen. Gefühlte 90 Prozent meiner KommilitonInnen waren Frauen. Erst wenn es um Promotionen geht, sieht das Verhältnis anders aus. Die Forschung ist definitiv männerdominiert. Und auch im Apothekenumfeld treffe ich auf mehr Frauen als Männer. Daher hatte ich in meinem Beruf bisher nie das Gefühl, dass mir als Frau Grenzen gesetzt werden. Dazu bin ich durch meine Mutter mit einem starken weiblichen Vorbild aufgewachsen.
„Sieh Familie und Beruf nicht als zwei Welten, die unbedingt getrennt werden müssen. Wenn du etwas machst, was dir Spaß bringt, kannst du Privates und Berufliches gut kombinieren.“ |
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Hast du das Gefühl, dass deine Mutter dich als Vorbild in deinem beruflichen Selbstverständnis beeinflusst hat?
Ira: Dadurch, dass meine Mutter Apothekerin und Unternehmerin ist, wurde meiner Schwester und mir von klein auf vermittelt, dass wir als Frauen beruflich genau das machen kann, was wir wollen. Das hat uns eindeutig beeinflusst. Und genau das ist wichtig: Mädchen müssen erfolgreiche Frauen erleben, um das Selbstvertrauen zu entwickeln, das es zur (beruflichen) Entfaltung bedarf. Daher müssen beruflich erfolgreiche Frauen noch viel sichtbarer werden.
Was würdest du anderen Frauen als beruflichen Rat mitgeben?
Ira: Trau dich, das zu machen, worauf du Lust hast. Setze dir im Kopf keine Grenzen. Such dir andere Menschen, die das gleiche Ziel haben. Gerade als Frau hilft es, sich auszutauschen und gegenseitig zu bestärken. Und sieh Familie und Beruf nicht als zwei Welten, die unbedingt getrennt werden müssen. Wenn du etwas machst, was dir Spaß bringt, kannst du Privates und Berufliches gut kombinieren.
Über Cure |
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Die Cure Group ist ein Medikamentenlieferdienst mit der Vision, die Apotheke zu den Menschen zu bringen. Über 3.000 Produkte werden direkt nach Hause ohne zusätzliche Lieferkosten geliefert. Dafür arbeitet Cure mit einem Netzwerk lokaler Apotheken zusammen und setzt auf Schnelligkeit gepaart mit Nachhaltigkeit: Zwischen 10 und 22 Uhr wird die Bestellung binnen 30 Minuten per E-Bike geliefert. Cure wurde wurde im Dezember 2021 von Ali El-Ali und Manuel Aberle in Berlin gegründet und startete zwei Monate später mit mehr als hundert MitarbeiterInnen die Auslieferung von Medikamenten und anderen Medizinprodukten in Berlin. MIttlerweile ist der Service auch in Hamburg und Frankfurt verfügbar. Weitere Städte sind in Planung. Ziel von Cure ist es, der fairste und nachhaltigste Apotheken-Lieferdienst Deutschlands zu sein. |