Wirbel um EU-Entscheidung

Hersteller laufen Sturm gegen Monitor-Zölle

18. August 2004, 16:26 Uhr |

Hersteller laufen Sturm gegen Monitor-Zölle. Die EU-Kommission will 14 Prozent Einfuhrzölle auf Displays mit DVI-Eingang erheben. Anbieter, die bisher keine Fertigungsstätten in Europa haben, stehen vor massiven finanziellen Schwierigkeiten.

Hersteller laufen Sturm gegen Monitor-Zölle

Die Monitorbranche ist in Aufruhr. Grund dafür ist die Entscheidung der EU-Kommission, Monitore mit DVI-Eingang als Fernseher zu klassifizieren und mit dem für Unterhaltungselektronik üblichen, europäischen Einfuhrzoll von 14 Prozent zu belegen. In Holland ist die Entscheidung längst umgesetzt, jetzt zieht auch Deutschland mit.

Möglicherweise besteht die Kommission auch auf eine rückwirkende Gültigkeit der Entscheidung: Dann würden Kosten in Milliardenhöhe auf alle Hersteller zukommen. Vor allem kleinere Firmen haben nicht die notwendigen Rückstellungen gebildet, um mit den zusätzlichen Kosten fertig zu werden. Sie stehen vor dem Aus. Sollte die EU den Entschluss rückwirkend durchsetzen, wollen einige Hersteller klagen. "Unsere Rechtsanwälte sind bereits informiert", erklärt Joachim Hildebrandt, General Sales Manager bei Hyundai Imagequest Deutschland.

Als Konsequenz der Zölle werden die Monitorpreise Fall steigen. Dies belastet den Markt, der momentan von vollen Lagern, schwacher Nachfrage und daraus resultierenden Dumpingpreisen geprägt ist.

Massiv benachteiligt sind Hersteller, die über keine Fertigungsstätten in der EU verfügen. Zu ihnen gehören Unternehmen wie Benq, Sony, AOC oder CTX.


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