Marathon laufen, zumal in New York, ist Qual und Glück zugleich. Auf der schönsten Strecke der Welt wachsen Anfänger und erfahrene Läufer über sich hinaus. Ein Erlebnis, das für rund 50 Partner des TK-Distributors Herweck noch lange nachwirken könnte.
Spätestens bei Kilometer 35 ist vom Spaßfaktor so gut wie nichts mehr übrig. Knapp viereinhalb Stunden ist Alpi jetzt schon unterwegs, hat gerade die Bronx, New Yorks Stadtbezirk mit der höchsten Kriminalitätsrate, unbeschadet hinter sich gelassen. Der Mann mit dem Hammer wartet immer noch auf seine Chance, dass Alpi der typische Fehler eines Marathon-Anfängers zum Verhängnis wird. In Harlem, kurz vor dem denkbar ungünstigsten Streckenabschnitt für ausgepumpte Läufer, könnte der Hammermann noch zuschlagen. Denn am nördlichen Ende des Central Park, wo die 5th Avenue parallel zur Grünen Lunge New Yorks verläuft, beginnt der letzte Teil des City-Marathons, und der hat es in sich: Ein sanfter aber stetiger Anstieg zehrt am bereits erschöpften Körper. Als ob ihm jemand ein Pfund Blei an die schon müden Beine gehängt habe, so quält sich Alpi die Straße hinauf. Unweigerlich schwirren Fragen durch seinen Kopf: »Was mache ich da eigentlich? Warum tue ich mir das an?«. Mentale Stärke ist jetzt vor allem gefragt.
Die Anfeuerungsrufe begeisterter Zuschauer, das Lärmen der vielen Musikkapellen, die ausgestreckten Kinderhände, die den Marathoni zum Abklatschen auffordern, der atemberaubende Blick von den Brücken auf die Skyline, die Häuserschluchten in Manhatten: New York rühmt sich zu Recht, den schönsten und faszinierendsten Marathon der Welt ausrichten zu dürfen, der allerdings mit einigen Tücken gespickt ist. Gefährlich ist er vor allem für Läufer wie Alpaslan »Alpi« Danisman. Der 36-Jährige ist einer der rund 50 Läufer, die der Distributor Herweck dieses Jahr ins Rennen schickte.