Zum Inhalt springen
Marktübersicht Solid-State-Disks (SSD)

Hohe Preise verhindern Marktdurchdringung

Hohe Geschwindigkeiten, geräuschloser Betrieb und eine geringe Wärmeentwicklung sind die großen Pluspunkte der flash-speicherbasierten Solid-State-Disks. Gegen die Massentauglichkeit sprechen die noch zu geringen Kapazitäten und der sehr hohe Preis.

Autor: Markus Reuter • 6.5.2009 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Hohe Preise verhindern Marktdurchdringung
  2. Starke Nachfrage im Q4 erwartet

Solid-State-Disks (SSD) sind so etwas wie der aktuelle Stern am Speicherhimmel. Das Interesse von privaten wie geschäftlichen Anwendern wie auch der Presse ist groß. Richtige Verkäufe kommen jedoch nur wenige zustande. »Dies liegt sicherlich mitunter an der derzeitigen Marktsituation als auch an den noch hohen Preisen«, erklärt Edmund Dägele, President & CEO bei Take MS. »Die aktuellen Topmodelle sind derzeit noch zu teuer, die günstigeren Laufwerke spielen nicht alle Vorteile der Solid-State- Technologie aus.« Möglicherweise trägt auch das noch mangelhafte Wissen der Endkunden mit dazu bei.

Die Zielgruppe gliedert sich laut Dägele in drei Segmente: Enthusiasten ersetzen ihre Systemfestplatte durch eine kleine 16- oder 32-GByte-SSD (SLC). Die Mittelschicht kaufe MLC-SSDs – primär zur Geräuschreduzierung in Notebooks – und im Einsteigerbereich finden sich Netbooks, welche ab Werk mit kleinen Vier bis acht GByte-SSDs oder Hybridsystemen ausgestattet sind.

»Performance und Energieverbrauch sind entscheidende Kriterien «, erläutert Take MS-Manager Dägele, die Vorteile. »Aber nicht jede Anwendung benötigt die schnellste SSD. Als Festplattenersatz für das Betriebssystem ist eine Midrange-SSD ausreichend. Die Performance bei vielen kleinen Datenzugriffen ist entscheidend. Anwender sollten sich nicht von hohen sequentiellen Lese- und Schreibwerten blenden lassen, im Alltagsgebrauch werden diese selten erreicht.«

Für April 2009 haben Toshiba und Super Talent SSDs mit Kapazitäten von 512 GByte angekündigt. Mit Preisen von rund 1.500 Euro werden diese allerdings so viel kosten wie ein leistungsfähiges Notebook. Der größte Minuspunkt ist derzeit aber die unterschiedliche Preisgestaltung: 32 GByte Speicherplatz kosten derzeit im Verkaufspreis zwischen 80 (Transcend »TS32GSSD25-M«) und 400 Euro (Intel »X25-E«), 256 GByte sind ab 480 Euro (G.Skill »Titan FM-25S2S256GBT1«) bis etwa 660 Euro (Samsung »MMDOE56G5MXP- 0VB«) erhältlich.

Die starken Preisschwankungen gehen leider Hand in Hand mit eklatanten Leistungsunterschieden – wobei Letzteres ein nicht unerhebliches Kaufargument ist. Die Performance-Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten sind immens – und leider schneiden hier in der Regel die teureren Modelle besser ab als die preiswerten Geräte. Der günstige Preis wird in der Regel durch billige SSD-Chips und Controller- Logik erreicht. Vor allem Letztere sowie ein zusätzlich integrierter Pufferspeicher sorgen für Performance.