Ein möglicher belastender Faktor für HOH ist in diesen Tagen die Zugehörigkeit zum Medienkonzern Premiere. Mitte 2007 hatte Wild eine 65-prozentige Beteiligung an HOH an den Pay TV-Anbieter verkauft, sowie den Unternehmen eine Option zur Übernahme der restlichen Anteile eingeräumt. »Mit Premiere haben wir einen starken Partner, der es uns ermöglicht, als gesetzter Player in die kommende Marktkonsolidierung zu gehen und auch bei Verhandlungen mit Lieferanten und Kreditversicherern eine stärkere Position auszuüben«, erklärte Wild damals. Im Vergleich zu 2007 befindet sich der Medienkonzern heute allerdings in einer deutlich unkomfortableren Lage: Anfang Oktober korrigierte das Unternehmen seine Abonnentenzahl um rund eine Million nach unten und kündigte an, im laufenden Jahr in den roten Zahlen zu landen. Premiere sah sich daraufhin gezwungen, mit den Hausbanken neu über seine Kreditlinien zu verhandeln.
»Für die Situation von HOH hat das allerdings keine Bedeutung«, erklärt Premiere-Pressesprecher Stefan Vollmer. Die Kreditlinien des Etailers seien von Premiere vollkommen unabhängig. Doch fragen sich Beobachter, ob die Kreditversicherer in der Praxis so eng zwischen HOH und dem Mehrheitseigner Premiere unterscheiden. Zumal das Commitment des im Umbruch befindlichen Pay TV-Anbieters für HOH alles andere als felsenfest erscheint: »Premiere führt derzeit eine Neubewertung seiner Aktivitäten durch. Auch zum Thema HOH können wir nicht sagen, welche Entscheidung am Ende dieses Prozesses stehen wird«, so Vollmer gegenüber CRN.