Für dem im schwäbischen Westendorf ansässigen Etailer zeigt sich damit, dass das Zusammengehen mit dem Medienkonzern nicht nur Vorteile besitzt. Wild hatte 1997 während seines Studiums begonnen, nebenbei IT-Hardware zu verkaufen. Über die Präsenz auf der E-Commerce-Plattform Ebay stieg der Schwabe 2002 in das E-Business ein. Der im wachstumsstarken IT-Onlinehandel erzielte Gewinn wurde auf solide Weise in den Ausbau des Geschäfts investiert und bereits 2005 verbuchte HOH einen Jahresumsatz von mehr als 22 Millionen Euro. Weiterhin aus eigener Kraft konnten die Einnahmen in den Jahren 2006 und 2007 auf 40 bzw. 66 Millionen Euro gesteigert werden. Der Einstieg von Premiere im Mai 2007 stellte zwar einen Bruch in der bisherigen Firmenstrategie dar, sollte aber die Voraussetzungen zum Überspringen der Umsatzgrenze von 100 Millionen Euro liefern.
Doch lief für HOH nicht alles so glatt wie geplant: Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass der Etailer im zweiten Halbjahr 2007 einen Verlust von mehr als 500.000 Euro verbuchen musste und sich damit zum ersten Mal in der Firmengeschichte in roten Zahlen befand (CRN berichtete ). Zwar begründete Wild das negative Ergebnis mit einem Lagerumbau und Investitionen in die Zukunft des Unternehmens, doch gab es auch Branchenstimmen, die von hohen Umsatzanforderungen durch Premiere sprachen. Im Frühjahr 2008 gründete HOH mit Onetime.de ein Discount-Portal und bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für die Monate Juli bis September wurde deutlich, dass der Etailer das für dieses Jahr ausgegebene Umsatzziel von 100 Millionen Euro wohl nicht erreichen kann – beides keine guten Zeichen im margenschwachen IT-Onlinehandel.
Unklar ist für HOH-Chef Wild, welchen Einfluss die derzeit rückläufige Konjunktur auf die Entwicklung seines Unternehmens nehmen wird. »In der Hochphase der Krise gab es eine leichte Kaufzurückhaltung der Endkunden. Mittlerweile hat sich das Einkaufsverhalten wieder normalisiert und liegt im für diese Jahreszeit erwarteten Rahmen.« Zwar will Wild keine Voraussagen für das tatsächliche Jahresergebnis machen, doch outet sich der Etailer als Berufsoptimist: »Meiner Meinung nach wird sich das Einkaufsverhalten in den nächsten Wochen noch mehr als bisher am Preis orientieren. Discounter und Internetanbieter könnten daher im Gegensatz zum „normalen“ Einzel- und Fachhandel von der momentanen Krise sogar profitieren.«
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