Im ersten Quartal 2010 war es soweit – endlich, zumindest aus Sicht von Hewlett-Packard. Laut Gartner löste der Hersteller IBM als führenden Anbieter von Server-Systemen ab, und zwar sowohl bezogen auf den Umsatz als auch auf die Zahl der verkauften Rechner.
In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres setzte sich laut Gartner die Erholung auf dem weltweiten Server-Markt fort. Der Umsatz stieg im Vergleich zum ersten Quartal 2009 um 6 Prozent, die Zahl der verkauften Rechner nahm um 23 Prozent zu.
»Der Markt hat jedoch immer noch nicht den historischen Höchststand aus dem Jahr 2008 erreicht«, kommentiert Jeffrey Hewitt, Research-Vice-President des Marktforschungsunternehmens. Historisch ist jedoch ein anderes Resultat: Hewlett-Packard löste IBM als Nummer eins im Server-Bereich ab.
HP erzielte im ersten Quartal mit Server-Systemen demnach einen Umsatz von rund 3,39 Milliarden Dollar, rund 15,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Marktanteil des Herstellers stieg um 2,7 Prozent auf 31,5 Prozent.
»Big Blue« kam auf 3,05 Milliarden Dollar (-2,1 Prozent) und einen Marktanteil von 28,4 Prozent. Dagegen verzeichnete der Drittplatzierte Dell ein Umsatzplus von 35,5 Prozent (1,67 Milliarden Dollar Umsatz). Fujitsu hielt sich wacker, mit einem Zuwachs von 7,8 Prozent auf 645 Millionen Dollar und einem leichten Plus von 0,1 bezogen auf den Marktanteil.
Der Verlierer hieß, wie nicht anders zu erwarten, Oracle-Sun. Die Verzögerungen bei der Übernahme von Sun, die sich durch kartellrechtliche Fragen ergaben, ließen den Umsatz um 38,7 Prozent abstürzen. Mit einem Umsatz von rund 598 Millionen Dollar und einem Marktanteil von 5,6 Prozent (-4 Prozent) rangiert die Firma auf dem fünften Platz.
Vor allem bei x86-Servern war laut Gartner im ersten Quartal eine kräftige Zunahme zu verzeichnen. Der Umsatz in diesem Segment stieg im Vergleich zum Vorjahr um 32,1 Prozent, die Zahl der abgesetzten Geräte um 25,3 Prozent.
Dagegen ging es mit RISC- und Unix-Servern nach unten – mit einem Minus von 25,3 Prozent bei den Verkaufszahlen und 26,9 Prozent beim Umsatz. Diese Entwicklung, sprich die geringere Attraktivität von Systemen mit Power-Prozessoren, dürfte auch der Grund dafür sein, dass IBM hinter Hewlett-Packard zurückfiel.
Insgesamt fanden im ersten Quartal 2010 rund 2,115 Millionen Server-Systeme einen Abnehmer. Rund 672.000 davon lieferte HP aus, an die 510.000 Dell. IBM verkaufte 268.000 Geräte.