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Integration von Colubris abgeschlossen

HP Procurve greift im WLAN-Markt an

Mit dem Kauf von Colubris Networks will sich HP Procurve auch im Wireless-Markt einen Namen machen – und Branchenprimus Cisco herausfordern. Der Brand Colubris verschwindet.

Autor:Ulrike Garlet • 25.11.2008 • ca. 1:55 Min

Mit dem Kauf von Colubris Networks hat HP Procurve den späten Einstieg in den WLAN-Markt gewagt. Während HP Procurve im Switching-Umfeld mit einem Marktanteil von 14 Prozent in Deutschland die Nummer zwei ist – allerdings mit deutlichem Abstand hinter Branchenprimus Cisco – hat der Hersteller im WLAN-Markt derzeit nur einen Anteil von 4,3 Prozent. Allerdings klaffte bisher auch eine Lücke im Procurve-Portfolio, wenn es um Wireless-Produkte, insbesondere 802.11n-Technik ging.

Nach der Integration von Colubris möchte Procurve in dem Bereich jetzt jedoch durchstarten – und Platzhirsch Cisco herausfordern. »Ich sehen keinen Grund, warum wir nicht auch im WLAN-Geschäft einen Anteil von mindestens 14 Prozent schaffen sollten«, gibt Uwe Neumeier, Country Manager bei HP Procurve in Deutschland, als Ziel vor.

Drei Monate nachdem die Akquisition bekannt wurde, hat Procurve nun die gesamte Colubris- Produktfamilie in sein eigenes Portfolio integriert. In der kommenden Woche können Fachhändler die Produkte unter dem Markennamen HP Procurve über die Procurve-Distributoren Actebis Peacock, Also, IngramMicro und Tech Data kaufen. Die Fachhandelspartner vonColubris Networks erhalten die Möglichkeit, ins Partnerprogramm von HP Procurve zu wechseln.

Mit dem Colubris-Deal hat sich Procurve auch Zugang zu einem Kundensegment gekauft, in dem der Netzwerker in Zukunft besonders stark wachsen will. Denn Colubris Networks ist vor allem im Enterprise- und Providergeschäft stark, einem Markt, den sich der bisher vor allem auf SMB-Kunden spezialisierte Netzwerker künftig mit Nachdruck erschließen möchte.

Nach Andeutungen von Country Manager Uwe Neumeier dürfte Procurve sein Portfolio in nächster Zeit noch weiter ausbauen. »Wir werden einige Fortschritte machen, um unser Portfolio zu vergrößern«, deutet Neumeier an. Dadurch solle in den nächsten sechs Monaten ein verbesserter Zugang zu Großkunden geschaffen werden.

Mehr Geschäft im Enterprise- Markt verspricht sich Procurve auch durch die kürzlich erfolgte Integration in die »Technology Systems Group« (TSG) von HP. Auch nach der Integration behält Procurve nach Angaben von Neumeier allerdings seinen eigenen Fachhandelskanal. Mit der Ausweitung der Zielgruppe werde der Netzwerkbereich allerdings immer komplexer. »Wir verkaufen immer mehr Services, sowohl direkt als auch indirekt«, so Neumeier. Von den Fachhändlern wünscht er sich daher mehr Servicekompetenz. »Da muss der Kanal mehr Intelligenz aufbauen wie diese Konzepte verkauft werden. Geld verdient man nun mal mit Services.«

Im Servicegeschäft hat Procurve allerdings derweil auch Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Mit der Übernahme von EDS durch HP gehört seit dem Sommer ein IT-Dienstleister zum HP-Konzern, der stark auf Cisco fokussiert ist und bisher wenig mit HP Procurve zusammengearbeitet hat. »EDS hat inzwischen schon gemerkt, was sie mit uns alles machen können. Die ersten Gespräche waren sehr interessant«, sagt Neumeier.

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