Praxis stößt auch bei IBM intern auf Kritik
- IBM-Partner fühlen sich hintergangen
- Praxis stößt auch bei IBM intern auf Kritik
- Mehrere Optionen bei Vertragsablauf
- Scharf kalkuliert
Inzwischen stößt die Praxis aber nicht nur im Channel, sondern auch bei IBM intern auf Kritik. In einem Schreiben, dessen Wortlaut CRN vorliegt, dringt ein Vertriebsmitarbeiter darauf, die Vorgehensweise zu ändern. Denn IBM schade sich durch die Zusammenarbeit mit Europlus inzwischen selbst. Zum einen seien Kunden darüber verärgert, dass ihre Daten an einen Dienstleister übermittelt werden, ohne dass sie ihr Einverständnis dazu gegeben haben. Zum anderen treibe der Hersteller seine Partner in die Arme der Konkurrenz.
Tatsächlich schreibt Europlus die Kunden direkt an, ohne zuvor die Partner zu informieren. Das räumt auch IBM-Manager Armin Klug ein, Leiter des so genannten Integrated Volume Teams, das die breite Masse der kleineren Partner betreut. Da IBM jeweils nur den Endkunden kenne, aber nicht den Geschäftspartner, könne das Unternehmen die Händler gar nicht vorab in Kenntnis setzen, so Klug. Der Manager antwortete auf eine Anfrage, die Händler in der Sache an IBM gerichtet hatten. Dabei handelte es sich nach Informationen von CRN nicht um den ersten Vorstoß von Partnern, die Angelegenheit einvernehmlich zu lösen. In seiner Antwort wies Klug außerdem darauf hin, ein Partner habe stets die Möglichkeit, Wartungsverträge selbst rechtzeitig vor Ablauf der Gültigkeit zu verlängern. Europlus werde erst dann aktiv, wenn von den betreffenden Kunden keine Verlängerung bei IBM eingehe.