Mehrere Optionen bei Vertragsablauf
- IBM-Partner fühlen sich hintergangen
- Praxis stößt auch bei IBM intern auf Kritik
- Mehrere Optionen bei Vertragsablauf
- Scharf kalkuliert
Auch in einem solchen Fall bedeute das aber nicht, dass der Partner seinen Kunden aus der Wartung fallen lasse, wendet der oben genannte Händler ein. »Wir stehen mindestens einmal im Monat in Kontakt mit unseren Server-Kunden, mit manchen sogar wöchentlich.« Laufe ein Vertrag aus, gebe es stets mehrere Optionen, über die er seinen Kunden berate. Mitunter beauftrage der Kunde das Systemhaus mit der Wartung der teils abgeschriebenen Hardware, anstatt einen auslaufenden ServicePac zu verlängern. Deshalb störe ihn, betont der Händler, wenn IBM durch die Direktansprache des Kunden in eine bestehende Geschäftsbeziehung eindringe.
Freilich hat IBM eine andere Sicht auf das strittige Verfahren. Unternehmenssprecher Rehm weist darauf hin, »dass weit über 95 Prozent der Business Partner, die solche ServicePacs verkaufen, mit dem Prozedere kein Problem haben, sondern dies als Arbeitserleichterung betrachten«. IBM erwarte, dass Partner für ihre Kunden »ein aktives Betreuungskonzept fahren, damit kein Kunde aus der Wartung herausfällt«. Erst wenn die letzte Vor-Frist zur Wartungsverlängerung verstrichen sei, melde sich IBM über Europlus beim Kunden. »Aus unserer Sicht handelt es sich um einen sehr kleinen Kreis nicht zufriedener Partner. « Zudem stellten manche Kunden explizit die Anforderung, der Anbieter dürfe sie nicht ungewarnt aus der Wartung herauslaufen lassen.