IBM Deutschland will eine Tochterfirma dichtmachen und die Mitarbeiter entlassen. Gewerkschafter und Politiker protestieren.
Der IT-Riese IBM möchte seine hiesige Dienstleistungstochter Enterprise Application Solutions (EAS) spätestens in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres schließen. Die im baden-württembergischen Landkreis Böblingen ansässige Firma führt vorwiegend Programmierarbeiten für IBM durch. Zwar sucht der Konzern in Deutschland Software-Entwickler, die Angestellten von EAS sollen jedoch keine Versetzungsangebote erhalten, sondern betriebsbedingt gekündigt werden. IBMs Grundsätzen zufolge sind »Diversity and Inclusion« Erfolgsfaktoren, aber offenbar nicht immer. Der Anteil der über 50jährigen liegt bei EAS dem Betriebsrat zufolge bei 70 Prozent, der Anteil der Frauen bei 40 Prozent, etwa 40 Prozent der Beschäftigen arbeiten in Teilzeit und rund fünf Prozent sind schwerbehindert. 75 der 100 Beschäftigten sind im Landkreis Böblingen tätig.
Die Gewerkschaft Verdi forderte die Konzernleitung auf, die geplante Schließung zurückzunehmen oder die Mitarbeiter in anderen Konzerngesellschaften weiterzubeschäftigen. Der SPD-Landtagsabgeordnete Florian Wahl zeigte sich ebenfalls besorgt und entrüstet und sagte: »Ziel muss es sein, die Arbeitsplätze zu erhalten.« Das Unternehmen befindet sich im Umbau und Arbeitsplätze sollen weltweit abgebaut werden. Wenn möglich, werden für Programmierarbeiten Standorte mit niedrigeren Lohnkosten bevorzugt. In Deutschland beschäftigt IBM derzeit rund 16.500 Menschen.