Erstmals lud der Distributor B.Com seine Geschäftspartner in die Staufenberger Lagerhallen, wo sich die Kölner in Kooperation mit Dienstleister DHL eine leistungsstarke Broadliner-Logistik leisten. Und der neue Firmenchef Torsten Belverato gab vor Ort gleich einen Einblick in seine ambitionierten Wachstumspläne.
DHL-Managerin Silke Weiland vergleicht das DHL-Logistikzentrum in Staufenberg gerne mit dem US-amerikanischen Goldreserven-Stützpunkt Fort Knox. Zumindest in punkto Sicherheit laufe es auf das gleiche hinaus: Beim Betreten des Lagers sind Taschen abzugeben, Besucher müssen sich Sicherheitskontrollen unterziehen und das Fotografieren ist natürlich streng verboten. Zum B.Com-Logistik-Tag ließ es die Managerin des Logistik-Dienstleisters, die das B.Com-Lager organisiert, dann ausnahmsweise doch etwas weniger kontrolliert zugehen, schließlich wollte der Kölner Grossist den eingeladenen Geschäftspartnern, Hersteller, Kunden und Finanzierer, vor Ort seine Logstik-Stärke stolz demonstrieren. »Wir verstehen uns als Mittelstandsdistributor, können uns aber im Rahmen der Kooperation mit DHL eine Logistik leisten, wie sie sonst allenfalls ein Broadliner hat«, erzählt Torsten Belverato, der seit Juli als Nachfolger Horst Becks das Unternehmen B.Com führt. Der Kölner Grossist hat ehrgeizige Wachstumspläne und die Präsentation der Logistik-Stärke soll den Geschäftspartnern und Finanzieren andeuten, dass dem angestrebten steilen Wachstum auch die nötige Substanz und Professionalität zugrunde liegt.
Im Jahr 2006 hat B.Com seine Logistik an die DHL ausgelagert. »Mein Vorgänger hat damit eine sehr weise Entscheidung getroffen: Denn die Logistik konnte so in den Folgejahren einfach dem Wachstum der B.Com angepasst werden«, sagt Belverato. Von anfänglich 10.000 Quadratmetern hat man auf mittlerweile 15.000 Quadratmeter Lagerfläche erweitert. Zum ursprünglichen Hochregallagerbereich und der Kleinteile-Logistik sind jüngst ein Zwischenlager-Bereich für schnell umzuschlagende Großkunden-Ware und ein zusätzlicher Bereich fürs Jahresendgeschäft eingerichtet worden. Der entscheidende Vorteil: Solche Erweiterungen könnten wie auch Redimensionierungen der Lagerfläche schnell und flexibel dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Erst mal darf es wieder mehr sein, denn Belverato spürt kräftigen Rückenwind: »Wir planen in diesem Jahr unseren Umsatz auf 311 Millionen Euro zu steigern. Das gute Wachstum im ersten Quartal (Das Geschäftsjahres 2010/2011 begann mit dem ersten Juli/Anm. d. Red.) stimmt mich sehr zuversichtlich, dass uns das gelingt!« Das Wachstum führt der B.Com-Chef auf die Verbreiterung der Kundenbasis zurück: 6.000 statt früher 5.000 Kunden kaufen im Monat bei den Kölnern. Diese Basis-Erweiterung führt er nicht unbedingt auf das Schwächeln mancher Mitbewerber in der Distribution zurück. Viel mehr habe man durch neue Hersteller-Verträge deutlich hinzugewonnen. Beispielseise der Vertrag mit Hersteller HP: »Dieser bringt sehr viel neues Geschäft, etwa auch im Projektbereich, mit sich.« So liebäugelt der B.Com-Chef bereits mit der Übernahme der Nummer vier-Position in der deutschen Volumen-Distribution.
Bilder vom B.Com-Logistiktag sehen Sie hier: