Outsourcing im Trend
Die Geldhäuser verlassen sich bei der Informationstechnologie häufig auf die Expertise externer Partner. Wichtigster Kooperationspartner im Backoffice sind für 72 Prozent der für den Branchenkompass Kreditinstitute befragten Entscheider IT-Dienstleister. Neben den Verbesserungen im eigenen Haus steht aber auch das Outsourcing weiterhin auf der Agenda der Fach- und Führungskräfte. Nach der Auslagerung von operativen IT-Dienstleistungen (Rechenzentrumbetrieb), die 63 Prozent der Befragten bereits durchgeführt haben oder zeitnah planen, werden auch ganze Anwendungsbereiche oder Geschäftsprozesse im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäft ausgelagert. Nach jahrelangem Zögern, Teile der Wertschöpfungskette abzugeben, wird Outsourcing besonders für Eigenanwender (z.B. Auslagerung des Zahlungsverkehrs der Deutschen Bank und Dresdner Bank an die Postbank) zum Branchentrend. Vier von fünf Banken haben bereits ausgelagert oder planen dies in naher Zukunft.
Wurden früher vor allem unterstützende und zuliefernde Aufgaben an externe Dienstleister abgegeben, werden heute auch Teile der Geschäftsabwicklung übergeben. Am ehesten sind die Kreditinstitute dabei bereit, ihren Zahlungsverkehr auszulagern. Vor allem die Sparkassen sehen hier Einsparpotenziale durch Bündelung der Sparkassen Finanz Gruppe: 86 Prozent der befragten Bankenmanager öffentlich-rechtlicher Institute haben den Zahlungsverkehr bereits ausgelagert oder wollen dies bis 2006 tun. Zulieferer sind dabei meist Transaktionsbanken aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Im Zahlungsverkehr ist für den Eurozahlungsverkehr schon ein großer Teil des Automatisierungspotenzials ausgeschöpft: Weniger als die Hälfte der Entscheider sieht hier noch Chancen für die weitere Industrialisierung.