Ingram Micro konnte nach der Neuaufstellung der ehemaligen Intertrade im Konzern im DC/PoS-Geschäft zuletzt kräftig zulegen. Mit einer neuen Kooperation mit Hersteller HP weitet der Distributor nun sein Engagement im Bereich Kassensyteme aus und lockt Reseller und ISVs mit guten Margen und umfangreichem Support an.
Das von Ingram Micro jüngst aufgenommene Data Capture/PoS-Geschäft dient dem Zentraleuropa-Chef Gerhard Schulz, gerade mal ein Jahr nachdem er im Rahmen der europäischen Neuorganisation die Verantwortung für dieses Business übernommen hat, als Vorzeigebeispiel für eine erfolgreiche Umsetzung seiner »VVV«-Strategie. Neben Volume- und Value-Business wolle man verstärkt wachstumsstarke vertikale Märkte adressieren. Wie eben das DC/PoS-Segment, das sich Ingram Micro weltweit mit einer Reihe von Übernahmen (unter anderem Nimax, Symtec, Paradigm) eröffnet hat. In Deutschland ist man über die ehemalige Intertrade in diesem Markt aktiv, deren spezialisierte operative Einheiten unter der Leitung von Martin Hümmecke nach wie vor aus Wallenhorst agieren. Das Back Office und die Logistik der DC/PoS-Division wurden allerdings zentralisiert. »Durch die Logistik-Zentralisierung und eine folglich erheblich verbesserte Verfügbarkeit haben wir im letzten Quartal die Umsätze in diesem Geschäft gegenüber dem Vorjahr verdoppeln können«, erklärt der Ingram Micro-Chef.
Ingrams Ziel ist es, auch in diesem spezialisierten Markt alsbald die Nummer eins zu werden. Für den Erfolg des IT-Distributors in diesem Geschäft sprechen laut Schulz: Die steigende Nachfrage nach DC/PoS-Lösungen auf Endkunden-Seite und die bislang unklaren Absatzstrukturen im Markt, die sich jedoch schon deutlich dem zweistufigen Distributionsmodell annäherten. Für Ingram Micro verlockend sind die Margen, die der Distributor in dieser Höhe nicht einmal in seinem Value-Bereich erzielen könne. Dafür spart der Zentraleuropachef auch nicht an der Service-Qualität der Division, die Handelspartnern mit umfangreichen Pre- und Postsales-Support, technischen Vor-Ort-Services und kompetenter Beratung zur Seite steht. »Anders ist der stark vertikal ausgerichtete Markt, mit Endkunden im Industrial Manufacturing, im Tranportwesen, im Retail und im Healthcare-Sektor, nicht ordentlich zu bedienen«, sagt Schulz.