Innovation mit IT

23. Juni 2005, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Innovation mit IT (Fortsetzung)

Spagat zwischen ­Kostensenkung und gleichzeitigem Wachstum
Gesundheit ist nicht nur ein Kosten-, sondern ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die gesamtökonomische Herausforderung im Gesundheitswesen liegt also darin, gleichzeitig die Kosten zu senken und zu wachsen.
Um Kosten zu senken, kann der Leistungskatalog der GKV weiter ausgedünnt und die Produktivität der Leistungserbringer erhöht werden. Telematik und E-Health sind hierbei wichtige Themen. In Verbindung mit der Integrierten Versorgung sind sie als Enabler zu sehen, also als Faktoren, die es ermöglichen, die angestrebten Ziele zu erreichen.
Es kann aber nicht nur um Kosten­senkung gehen. Schließlich erleben wir eine Konzentration im Gesundheits­wesen und damit auch den Verlust von Arbeitsplätzen: Von den heute 2200 Krankenhäusern werden in einigen ­Jahren vielleicht noch 1800 übrig ge­blieben sein. Zudem wird es weniger Ärzte geben.
Deswegen muss es das zentrale Ziel sein, gleichzeitig Innovation und Wachstum zu erzeugen. Wesentliche Voraussetzung dafür ist die Schaffung größerer Nachfrage nach innovativen Leistungen. Mehr Wahlfreiheit würde bedeuten, dass sich Patienten Gesundheitsleistungen, die sie sich wünschen, zu einem großen Teil selbst zusammenstellen können. Diese Wahlfreiheit fängt dort an, wo die medizinische Grundversorgung aufhört. Durch Freisetzung der Marktmechanismen würde neue Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen möglich, beispielsweise durch hochwertige Wellness- oder Vorsorgeangebote.
Gleichzeitig sollten die politischen Rahmenbedingungen für Innovationen im Gesundheitswesen geschaffen werden. In den USA zum Beispiel fördert die Initiative ?Innovate America? Innovationen, explizit auch im Gesundheitssystem. Ein Beispiel in Deutschland ist die Initiative der Bundesregierung »Partnerschaft für Innovation«. Hierbei versammeln sich Vertreter der deutschen Wirtschaft beim Kanzler und entwickeln Ideen, wie man innovative Dienstleistungen, Produkte und Entwicklungen vorantreiben kann. Für den Bereich Gesundheit sollen drei sogenannte »Leuchtturmprojekte« initiiert werden, die die Zusammenarbeit von Industrie und Spitzenmedizin fördern, darunter auch das »Digitale Krankenhaus«.
Ein weiterer Schlüssel zur Lösung der drängenden Fragen ist die Entkopplung der Gesundheitsausgaben von den Lohnnebenkosten. Sie ist nicht nur für das Gesundheitswesen, sondern für die gesamte Wirtschaft wesentlich. Würde man die Gesundheitsausgaben entkoppeln, so dass die Arbeitskosten nicht mit den Gesundheitsausgaben steigen, wäre das ein erhebliches Signal, das wahrscheinlich in ganz Deutschland positive Auswirkungen auf alle Branchen hätte.


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