Oracle-Boss Larry Ellison und SAP-Mitbegründer Hasso Plattner zeigen mit einem witzigen bis skurrilen Interview-Duell zum Thema Inmemory-Datenbanken einmal mehr sehr deutlich, dass sich ihre Rivalität bei weitem nicht nur auf den Segelsport begrenzt.
Schon seit vielen Jahren liefern sich die beiden IT-Größen Larry Ellison (Oracle) und Hasso Plattner (SAP) regelmäßig heiße Duelle. Wenn es auch immer wieder deftige Kampfansagen von IT-Spezialist zu IT-Spezialist oder von Unternehmenslenker zu Unternehmenslenker gab, so konnten die beiden passionierten Skipper ihre härtesten Auseinandersetzungen bisher doch meist auf Segelrennen wie den Americas Cup beschränken.
Seit einigen Tagen tobt nun jedoch ein erbitterter Rede-Kampf zwischen Plattner und Ellison rund um das Thema Inmemory-Datenbanken, das dabei allerdings ob des scharfen Tons eigentlich nur noch eine Nebenrolle spielt. Den Auftakt im offenen Schlagabtausch machte Ellison, als vor einigen Wochen auf einer Pressekonferenz von einer Journalistin gefragt wurde, was er von SAPs jüngsten ambitionierten Plänen bezüglich Inmemory-Datenbanken halte.
Ellisons knapp zweiminütige Antwort hat sich gewaschen. Nicht nur, dass er darin SAPs Pläne kopfschüttelnd und überlegen schmunzelnd als völligen Irrsinn und Nonsens abtut, er packt auch gleich noch die persönliche Keule gegen Plattner aus: Wenn »Hasso« glaube, er habe mit seinem kleinen Entwicklungsteam (R&D) den Durchbruch geschafft, sei er ein weltfremder Spinner. Er könne über solche wirren Behauptungen nichteinmal reden, ohne sich gleichzeitig kaputtlachen zu müssen. Dafür würde es ihn dringend interessieren, in welcher Apotheke Plattner wohl seine Drogen kaufe.