Fehler wie bei Handy-Sparte sollen vermieden werden
- Investmentfirma Arques übernimmt »Gigaset«-Telefonsparte von Siemens
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Eine skandalöse und Image schädigende Situation, wie sie durch den Verkauf der später insolventen Handysparte an den taiwanischen Konzern BenQ entstanden war, will Siemens dieses Mal vermeiden. Der Konzern bemüht sich explizit um seine ausgelagerten Mitarbeiter.
»Bei der Auswahl des Partners waren uns standort- und beschäftigungssichernde Maßnahmen besonders wichtig«, sagt Siemens-Finanzchef Joe Kaeser. »Eine gute Perspektive in einem starken Unternehmen mit Zukunft«, versucht auch Arques-Chef Schumann Irritationen bei den Siemens-Beschäftigten zu zerstreuen.
Über Irritationen seiner Aktionäre, die durch die neuerliche Übernahme verstärkt werden könnten, setzt sich Schumann mit dem Kauf von SHC hinweg. Arques war auf der letzten Hauptversammlung stark kritisiert worden.
Der Grund: Das Unternehmen war mit dem Kauf der Distributoren Actebis Peacock, NT Plus sowie von Tiscon von seiner bisherigen Strategie abgewichen, nur sanierungsbedürftige Firmen zu kaufen und diese nach einer Restrukturierung wieder abzustoßen. Außerdem ist das Portfolio von Arques seit der Übernahme von Actebis Peacock, des zweitgrößten IT-Distributors in Deutschland, stark IT-lastig.
Die mehrheitliche Übernahme von SHC verstärkt diesen Trend. Außerdem: Einer Sanierung bedarf es bei SHC offenbar nicht, wenn man sich Schumanns Interpretation anschließt: »SHC ist ein substanzstarkes Geschäft mit gesundem operativen Kerngeschäft und hohem Wertsteigerungspotenzial.«