Als einzige der sechs insolventen Firmen der Probusiness-Gruppe ist die Probusiness Hamburg AG nicht den Sog des Insolvenzstrudels geraten. Die Hanseaten wirtschaften nach eigenen Angaben gut und wollen mit einem neuen Investor dort die Geschäfte fortführen, wo Wettbewerber Comline und ACP nicht zugegriffen haben.
Sie Starken stützen die Schwachen, dieses Konstrukt ging zuletzt bei der rund 100 Mitarbeiter starken Systemhausgruppe Probusiness nicht mehr auf. Die Holding in Hannover und ihre dort ansässige Tochtergesellschaft häuften zuletzt so hohe Verluste an, dass diese nicht mehr von den anderen Tochterfirmen der Probusiness-Gruppe kompensiert werden konnten. Außerdem seien die Zahlen nicht mehr transparent gemacht worden, kritisiert Günter Knoechel, Vorstand der Probusiness Hamburg AG, seine Ex-Kollegen in Hannover. Die Kürzung der Kreditlinie durch die Bank und Kreditversicherer zog dann die Insolvenz nach sich. Zuerst die beiden Firmen in Hannover , schließlich folgten die Anschlussinsolvenzen der Probusiness-Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart sowie München. »Zumindest für Düsseldorf und Frankfurt hat es aus meiner Sicht keinen Grund gegeben, Insolvenz anzumelden«, sagt Knoechel im Gespräch mit Computer Reseller News.
Die dortigen Firmen seien laut Knoechel profitabel gewesen, was wohl auch ein Grund dafür war, dass das Systemhaus Comline die Probusiness-Geschäfte in Düsseldorf und die österreichische ACP jene in Frankfurt übernommen haben. In Hamburg, beteuert Probusiness-Vorstand Knoechel, habe man seit der Gründung Mitte 2004 »immer schwarze Zahlen geschrieben«. Als einzige Tochter der Probusiness-Gruppe blieb denn auch das Hamburger Systemhaus von einer Insolvenz verschont. Von Hamburg aus will Knoechel nun auch durchstarten. Zusammen mit seinem ehemaligen Vorstandkollegen Sebastian Kasischke, der die Unternehmensgruppe gegründet, sich Ende 2007 aber von allen Ämtern zurückgezogen hatte und jetzt wieder zur Probusiness Hamburg AG gestoßen ist.