Beratungsunternehmen warnt

IT-Abteilungen verlieren an Produktivität

15. Juli 2013, 14:36 Uhr | Folker Lück
IT-Schulung: Kompetenzgerangel ist deutliches Zeichen für Handlungsbedarf. (Foto:© chagin - Fotolia.com)

Mobility, Cloud, Virtualisierung – der technologische Wandel schreitet rasant voran und erfordert auch organisatorische Veränderungen in IT-Organisationen. Die ITSM Consulting AG sieht hier deutlichen Handlungsbedarf.

Der Trend hin zu mobilen Arbeitsprozessen, die Nutzung von Cloud-Diensten oder durchgreifende Architektur-Modifikationen durch den Einsatz von Virtualisierungstechnologien stellen die IT nicht nur technologisch vor große Herausforderungen. Auch organisatorisch erfordert der rasante Wandel eine hohe Veränderungsdynamik.

Nach Einschätzung der ITSM Consulting AG stellen sich viele IT-Organisationen jedoch häufig nicht oder nur sehr verzögert die Frage, ob diese Veränderungen auch ausreichend in den Services, Prozessen und der organisatorischen Struktur abgebildet werden.

»Je vielfältiger technologische Entwicklungen und Anforderungen der Fachbereiche an die IT herangetragen werden, desto umfassendere Auswirkungen entstehen für die Aufbau- und Ablauforganisation der IT«, verdeutlicht Frank Zielke, Vorstand der ITSM Consulting AG, die Problematik. Unter dem Strich bedeute die für viele Firmen, das viele Strategien und Abläufe, die vor drei oder vier Jahren organisatorisch noch richtig und bedarfsgerecht waren, inzwischen relativ ineffizient und unwirtschaftlich sind.

Allein die Personalstruktur stelle vielfach schon eine große Schwachstelle dar, weil beispielsweise die fachlichen Skills nicht parallel zu den gestiegenen Anforderungen mit gewachsen sind und stattdessen ein Overhead an nicht mehr benötigten Spezialkompetenzen bestehe. »Durch den gestiegenen Leistungs- und Kostendruck in der IT geht der Blick für die Notwendigkeit verloren, den organisatorischen Status einmal kritisch zu überprüfen«, beschreibt Zielke eine typische Ursache. Dabei sei es gerade wegen der knapper gewordenen Ressourcen und höherer Zwänge zur Wirtschaftlichkeit hilfreich, die organisatorischen Bedingungen entsprechend den veränderten Anforderungen immer wieder neu auszubalancieren.

»Nach unseren Erfahrungen liegen immer zweistellige Produktivitätspotenziale brach, teilweise sind sogar Produktivitätssteigerungen von 50 Prozent und mehr erreichbar«, behauptet Zielke. Wie wichtig im individuellen Fall eine Analyse der organisatorischen Bedingungen ist, lässt sich nach Aussage des Consultants häufig schon aus relativ leicht erkennbaren Symptomen ableiten.

Kompetenzgerangel als Warnsignal

Ein diesbezüglich deutlicher Hinweis würde beispielsweise bestehen, wenn Arbeitsabläufe wiederholt in fachlicher oder zeitlicher Hinsicht unkoordiniert erscheinen. Ebenso seien mehrfaches Kompetenzgerangel zwischen Mitarbeitern und Ungleichgewichte in der Kapazitätsausstattung verschiedener Organisationsbereiche der IT deutliche Zeichen für einen Handlungsbedarf. Auch wenn die Aufbau- und Ablauforganisation seit mehreren Jahren nicht mehr genauer unter die Lupe genommen worden sei, stellt dies nach Einschätzung von Zielke ein wichtiges Indiz dafür dar, dass die Organisationsbedingungen angesichts der zwischenzeitlichen Veränderungen keine optimale Produktivität mehr bieten.

»Programme zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit in der IT nehmen häufig nur die Technologien und Services ins Visier, vernachlässigen aber die Möglichkeiten der organisatorischen Optimierung«, gibt Zielke zu bedenken. Sein Fazit: »Die IT-Bereiche müssen organisatorisch agiler werden«.


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