Zum Inhalt springen

IT-Management im wirtschaftlichen Sturm

IT-Management im wirtschaftlichen Sturm Auf den Meeren der Weltwirtschaft stürmt es. Viele Unternehmen prüfen nun jeden Monat das Budget, um in den Wellen der Rezession nicht unterzugehen.

Autor:Redaktion connect-professional • 26.4.2009 • ca. 2:20 Min

Für viele CIOs und CEOs steht die Effizienz der Rechenzentren schon seit längerem im Vordergrund. Durch Virtualisierung oder Cloud Computing konsolidierte und dynamisierte Rechenzentren und per Internet flexibilisierte Arbeitsplätze tragen zu Kostenreduktion und Produktivitätssteigerung bei. Unternehmen nutzen heute vermehrt drahtlose und mobile Optionen, etwa Anwesenheitsanzeigen in Unified-Communications-Lösungen oder Videosysteme für die Telekommunikation. Aber es geht nicht nur ums Geldsparen. In konkreten Fällen können bessere Technologien zu größerem Ertrag führen. Solid-state Disks beispielsweise können Geschwindigkeit, Leistung und Zuverlässigkeit erhöhen, die den telefonischen Kundendienst, Lager- und Verteilungs-Workflows sowie Echtzeitsysteme verbessern können. Während der wirtschaftliche Sturm von den Firmen Kürzungen und mehr Effizienz fordert, drängen die Regierungen der Staaten auf stärkere Regulierung. Schlauere und fokussiertere Geschäftsinvestitionen, die sich schnell amortisieren, sind gefragt. Doch dafür sind bei der IT Kontrolle und Sorgfalt vonnöten, erst recht wenn Fusionen und Übernahmen eine Rolle spielen. Die Bereitstellung von IT nimmt unterdessen vermehrt outsourcing-ähnliche Züge an. Software als Service (SaaS) und IT per Internet (Cloud Computing) finden immer mehr Aufmerksamkeit, besonders für nicht-kritische Aufgaben. E-Mail-Systeme werden zu Paradebeispielen, wie IT außer Haus gegeben werden kann, um Kosten einzusparen – wenn auch nicht ohne Risiko. Der Skandal um den indischen IT-Dienstleister Satyam wird dazu führen, dass viele Organisationen aus Kontroll- und Sicherheitsgründen sorgfältiger auswählen werden, was sie outsourcen. Aber der Trend zur Auslagerung wird stark bleiben. Neben den offensichtlichen Konsequenzen bedeutet dies für die IT-Manager, dass sie Übersicht, architektonische Integrationsperspektive und starke Verhandlungsfähigkeiten brauchen. Aus all diesen Gründen wird der Nachdruck auf Vertragsmanagement und Kosteneinsparungen im Jahr 2009 äußerst wichtig sein. Potenzial zur Kostensenkung liegt auch in den Technologien der Business Intelligence (BI). Es gilt, unnötig vielfältige BI-Systeme zu konsolidieren und Datenbanken effizienter zu nutzen, um eine Geschäftsstrategie zu entwickeln, mit der die Rezession überlebt oder sogar genutzt werden kann. Die Baby-Boomer erleben jetzt ihre dritte Rezession, aber auch die wird eines Tages zu Ende gehen. Die Organisationen müssen, sofern sie dazu irgendwie in der Lage sind, in den Aufschwung investieren. Denn dies unterscheidet schließlich eine durchschnittliche Firma von einem Champion. BI kann dabei eine wesentliche Rolle spielen. Wenn man den Blick in die Zukunft richtet, so ist davon auszugehen, dass die nachkommende Generation ebenso unternehmerisch sein wird wie die vorangegangene. Anstehende Entlassungen könnten zum Katalysator werden. Wegen des teilweisen Generationswechsels wird auch die Spannung zwischen traditionellen, eher restriktiven Unternehmenskulturen und offeneren, mehr auf Zusammenarbeit ausgerichteten Organisationsformen zunehmen. Das Internet ermöglicht es, dass Projektteams heute unterschiedliche Kontinente, Kulturen und Sprachräume umfassen. Zusammenarbeitstechnologien (Enterprise 2.0) offenbaren indes zunehmend Mängel bei Datenschutz, Sicherheit und Identitätsverwaltung. Erhöhter Druck durch den Wirtschaftsabschwung könnte zu erhöhtem Informationsverlust führen: durch Diebstahl seitens der Angestellten ebenso wie durch Angriffe von außen. Es ist zu beobachten, dass die Ausgaben zur Verhinderung von Datendiebstahl konstant bleiben oder zunehmen. Das gilt besonders im Hinblick auf externe Angriffe, wenn Gefahren erkannt werden. Raue See und überall Piraten, die Notwendigkeit, Ausgaben zu reduzieren und zugleich die Services zu verbessern: diese Gemengelage bietet reichlich Gelegenheiten für das IT-Management, seine Fähigkeiten zum Nutzen des Unternehmens unter Beweis zu stellen.

Jack Santos ist Executive Strategist bei dem amerikanischen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Burton Group.