Die Nachfrage nach KI-Ressourcen steigt. Gleichzeitig explodieren die GPU-Preise und es mangelt an KI-Experten. Eine Lösung sind KI-Ressourcen aus der Cloud, wie sie Genesis anbietet. Denn nicht jedes IT-Systemhaus muss selbst zum KI-Cloud-Provider werden, meint Norman Behrend, CCO von Genesis.
Connect professional: Genesis Cloud ist ein noch recht junges Unternehmen im Cloud-Umfeld. Was ist das Kerngeschäft und welche Cloud-Services bietet Genesis Cloud an?
Norman Behrend: Genesis Cloud ist ein Accelerated Cloud Service Provider, der die neueste Nvidia-Referenzarchitektur anbietet. Das heißt, wir bieten eine Hochleistungs-GPU-Infrastruktur über mehrere Standorte mit HPC-Rechenzentren. Unsere Cloud-Architektur wurde speziell für GenAI, maschinelles Lernen, Simulationen, Rendering und andere High-Performance-Computing-Workloads entwickelt.
Was macht Genesis Cloud anders als andere Cloud-Anbieter?
Behrend: Wir verfügen über eine langjährige Erfahrung in der Bereitstellung von Cloud-Infrastrukturdiensten für Kunden, die mit ML- und GenAI-Workloads arbeiten. Während die meisten anderen Anbieter dies als ein Add-on zu ihrem neuesten Angebot betrachten und vielleicht einen One-Size-Fits-All-Ansatz für ihr breites Portfolio verfolgen, konzentrieren wir uns voll und ganz auf eine Sache: Die Bereitstellung der höchstmöglichen Leistung für die spezifischen HPC-Workloads zu einem erschwinglichen Preis und mit den höchsten Sicherheitsstandards. Und das von München aus, unter Berücksichtigung der deutschen und europäischen Rahmenbedingungen. Und wir nutzen erneuerbare Energie in unseren Rechenzentren. Auf diese Weise helfen wir unseren Kunden auch bei der Erfüllung ihrer Compliance- und ESG-Anforderungen.
Aus technischer Sicht ist unsere proprietäre Infrastruktur so optimiert, dass sie den einzelnen Kunden die größtmögliche Rechenleistung bietet, indem sie ihnen dedizierte Ressourcen in zertifizierten Rechenzentren zur Verfügung stellt. Da wir aus dem HPC-Bereich kommen, konnten wir von Anfang an die beste Infrastruktur aufbauen und unsere kontinuierliche Verbesserung auf die Maximierung des Leistungsverhältnisses pro Dollar und die technische Exzellenz konzentrieren, ohne dabei Lösungen von Drittanbietern als Grundlage zu verwenden.
Welche Kundengruppen wollen Sie damit ansprechen?
Behrend: Wir unterstützen Unternehmen aller Branchen und können die Anfragen der Unternehmensleitung mit den technischen Erwartungen von Senior Machine Learning-Ingenieuren und Chief AI Officers in Einklang bringen.
Wie sieht die Go-to-Market-Strategie aus? Adressieren Sie Ihre Kunden über Vertriebspartner und wenn ja, welche?
Behrend: Wir wollen uns auf die Entwicklung der leistungsfähigsten HPC-Infrastruktur für GenAI und andere rechenintensive Workloads konzentrieren. Aber wir wollen keinen eigenen Software-Stack entwickeln, sondern flexibel bleiben und die Lösungen von Kunden und Partnern anbieten, um andere Benutzer-Workloads zu optimieren.
Oftmals arbeiten wir dabei mit ausgewählten Technologiepartnern und Machine-Learning-Plattformen zusammen. Aber wir haben keinen sogenannten Reseller-Channel, obwohl wir das nicht ausschließen wollen. Wenn es um Dienstleistungen für Enterprise-Kunden geht, angesichts des Umfangs der Projekte und der Besonderheit der Anforderungen, für die eine maßgeschneiderte Lösung erforderlich ist, kommen aber Kunden in der Regel direkt oder indirekt - über Technologiepartner - auf uns zu.
Angesichts der Veränderungen im IT-Markt müssen IT-Systemhäuser ihr Portfolio in Richtung Cloud und Managed Services entwickeln. Welche Chancen bieten ihnen KI-Clouds und wie können sie sich selbst zum KI-Cloud-Anbieter werden?
Behrend: Wir glauben, dass es für IT-Systemhäuser oder -Dienstleister nicht notwendig ist, selbst zu KI-Clouds zu werden, sondern dass sie vielmehr starke Beziehungen zu bestehenden KI-Clouds aufbauen müssen. Denn dese Clouds verfügen über das Fachwissen und haben die Investitionen bereits getätigt. Für IT-Dienstleister und Systemhäuser dürfte es schwer werden, hier den Anschluss nicht zu verlieren.