Kampfansage an Cisco
Kampfansage an Cisco HP verschärft den Wettbewerb mit Cisco. Mittel dazu sind neue Produkte in den Bereichen Rechenzentrum, WLAN und Switching sowie eine erweiterte Kooperationsstrategie.

- Kampfansage an Cisco
- Multiplexing für das Serverrack
Enge Partnerschaften sollen in Zukunft HPs Anteile am Netzwerkmarkt steigern. Unter dem Signet ProCurve One setzt der Hersteller auf intensivierte Partnerschaften. Mit dabei sind derzeit Avaya, Aastra, F5, Ekahau, McAfee, Vantronix und Microsoft. Deren Appliance-Lösungen werden für die nahtlose Zusammenarbeit mit ProCurve-Switches vorgetestet und zertifiziert. Später ist geplant, Softwarelösungen der Partner auf einem speziellen ProCurve-Modul vorzuinstallieren, sodass sie nahtlos in eine Umgebung mit HP-Switches passen. Viele Detailfragen um Integration, Garantien oder Support sind aber noch unklar. Die partnerorientierte Strategie und die Orientierung an Standards entspreche, so Alberto Soto, Vice President und Geschäftsführer des ProCurve-Bereichs in EMEA, den Wünschen der Kunden. Sie wollten eher ein Konglomerat von miteinander funktionierenden Best-of-Breed-Produkten als eine monolithische Lösung. Die Daten scheinen dem Manager recht zu geben: Der Abstand zum Marktführer Cisco hat sich, zumindest auf dem Switchmarkt in EMEA, in den letzten zwei Jahren verringert. Um Enterprise-Kunden besser zu bedienen, wurde jetzt auch eine separate Vertriebstruppe aufgebaut. Die Idee, sich verstärkt als offene Alternative zu Cisco ins Spiel zu bringen, verspricht Erfolg, weil mit Nortel eine weitere potenzielle Alternative zum Marktführer in die Insolvenz gehen musste, Alcatel-Lucent rote Zahlen schreibt und es um 3Com sehr still ist. Zudem verstärkt sich der Hersteller gezielt in einigen Produktbereichen: Vor kurzem hat HP den WLAN-Spezialisten Colubris gekauft und damit 802.11n-Technologie sowie Lösungen für die drahtlose Punkt-zu-Punkt-Vernetzung, bisher eine Lücke im Portfolio, hinzugenommen. Auch für das Datenzentrum gibt es Neues: Die Switch-Serie 6600 mit 24 beziehungsweise 48 Ports dient zur Konsolidierung der Netzverbindungen aus Racks heraus. Die Switchports können bei Nichtgebrauch in Gruppen von je sechs Stück abgeschaltet werden. Die Geräte lassen sich von hinten nach vorn oder von vorn nach hinten belüften, was für die Wärmeverteilung im Rack wichtig ist, und es werden SFP+-Module unterstützt. Diese Kabel haben einen integrierten 10-GBit/s-Ethernet-Transceiver, sind erheblich billiger und verbrauchen weniger Energie als andere für 10 Gigabit geeignete Kabeltechnologien. Dazu kommt die Software Datacenter Connection Manager. Sie verwandelt alle Ethernet-Ports in einem Datenzentrum in eine virtuelle Ressource, die Servern, Speichersystemen oder anderen Geräten als Service zugeteilt werden können.