KDVZ Rhein-Erft-Rur: Vorreiter bei System-Verwaltung

24. Februar 2005, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

KDVZ Rhein-Erft-Rur: Vorreiter bei System-Verwaltung (Fortsetzung)

Komplexe ­Installationsarbeiten
Die KDVZ hat sich bereits bei der Projektplanung entschieden, ein Enterprise System Management mit einer zentralen Management-Konsole zu implementieren. So sollten die knappen Personal-Ressourcen entlastet und gleichzeitig die Service-Qualität sowie Verfügbarkeit erhöht werden. Investitionssicherheit und Plattform­unabhängigkeit waren weitere ausschlaggebende Kriterien. Darüber hinaus musste die sehr heterogene IT-Landschaft der KDVZ berücksichtigt werden. Die Wahl fiel schließlich auf Patrol und den Patrol Enterprise Manager (PEM) von BMC Software sowie den IT-Dienstleister Materna GmbH als Realisierungspartner.
Die Installation der Software-Agenten und Überwachungsmodule (Patrol Knowledge Module) auf allen Servern erwies sich als sehr komplex. Es war eine Vielzahl von Schwellenwerten, Kommunikationspfaden, Konfigurationen, Parametern und Alarmierungskonzepten festzulegen und einzurichten. Jeder Server muss­te dabei für sich betrachtet werden, und es waren geeignete Parameter einzustellen. Materna als Systemintegrator hat die Software installiert, die Software-Agenten konfiguriert, Anpassungen durchgeführt und die exemplarische Einrichtung der Kommunikationswege übernommen.
Nach einer entsprechenden Anpassung können die Software-Agenten auf den Servern Messungen vornehmen, Ergebnisse abgleichen, Schwellenwerte kontrollieren und bei Bedarf auch automatisierte Aktionen zur System- und Daten-Rekonstruktion einleiten. Patrol löst automatisch solche Aktionen aus, wenn ein System ausgefallen ist und fährt die Anwendung anschließend selbsttätig wieder hoch. Kritische Prozesse wie die oben erwähnte Kfz-Zulassung werden automatisiert gestartet, während bei anderen Prozessen weiterhin der Administrator eingreift, der per SMS oder E-Mail von Patrol über einen Schwachpunkt im System informiert wird. Für die IT-Experten der KDVZ bedeutet dies: Weniger Routinetätigkeiten und schnellere ­Reaktionszeiten durch automatische und vorausschauende Alarmierung. Zudem hat jeder Administrator jederzeit Überblick über die von ihm betreuten Komponenten. Durch die präzise Verteilung der wirklich wichtigen Informationen werden informationelle Streuverluste weitgehend vermieden.
In der ersten Phase des Projektes wurden zunächst die Client-Server-Infrastruktur, Betriebssysteme und Datenbanken in die Überwachung eingeschlossen. Hierfür wird Patrol von BMC Software eingesetzt.  In der Phase Zwei wurde zusätzlich der Patrol Enterprise Manager (PEM) installiert, um den IBM-Großrechner (S/390) und HP OpenView zu überwachen. Als Netzwerk-Management-Werkzeug ist HP OpenView unverzichtbar geworden, als plattformübergreifendes System-Management ist es jedoch nicht geeignet. Daher dient es - über eine entsprechende Schnittstelle - als Informationslieferant für Patrol. Für die Überwachung der 14 Linux-Server auf dem Host sowie für die Hardware selbst bietet BMC mit der Produktsuite MainView eine spezielle Lösung. Die Linux-Server auf dem Host übernehmen einige hausinterne Verfahren wie die Zeiterfassung und das Projekt-Management, aber auch Fachverfahren aus dem Bereich Netzwerk sowie kommunale Anwendungen wie das Büchereiwesen. Der PEM überwacht die Netzwerkkomponenten von HP OpenView in den eigenen Räumen der KDVZ, aber auch die zentralen Cisco-Router in den Gemeinden. Die Hausnetzwerke ihrerseits liegen in der Obhut der jeweiligen Städte und Gemeinden. Die RZ-Ablaufsteuerung im Host-Bereich ist bereits seit Jahren etabliert. In weiteren Schritten soll dies künftig auch für die Server-Anwendungen geschehen. Ein erster Schritt wurde mit einem automatischen Sicherungsverfahren (Tivoli Storage Manager von IBM) gemacht. Ferner werden auch Nicht-Standard-Anwendungen überwacht, wie beispielsweise Fachanwendungen für Grundbesitz- und Einwohnerabgaben, das Kfz-Wesen oder die Friedhofsverwaltung.
Beide Überwachungs-Systeme von BMC wurden in die Infrastruktur integriert. Durch die gemeinsame Plattform und die flexiblen Sichten auf Anwendungen und Systeme konnten die Host- und Client-Server-Welten erfolgreich zusammengeführt werden.
In einer dritten »hausinternen« Phase sollen künftig auch die Infrastruktur-Bereiche wie die TK-Anlage, Heizung und Klimaanlage im Alarmierungskonzept berücksichtigt werden. Hier gibt es geeignete Konnektoren, die entsprechende Alarmierungsimpulse aufgreifen. Diese Erweiterung wird im Laufe des Jahres 2005 in Angriff genommen.

Organisationsweite ­Systemadministration
Heute wird kein Server mehr in­stalliert, der nicht von der zentralen Konsole überwacht wird. »Wir haben jetzt eine bessere Kontrolle über die Vielzahl unserer Server und können unsere heterogene IT-Systemumgebung organisationsweit verwalten. Auch die Verfügbarkeit und Antwortzeiten der Applikationen haben sich verbessert«, erläutert Klaus Honecker die Vorteile des Enterprise ­System Managements. Die Fülle an Informationen, die über Anwendungen, Systeme, Netzwerke und Da­tenbanken hinweg bereitgehalten wird, ist mit Hilfe der zentralen, bedienerfreundlichen Management-Konsole leicht nutzbar. Das Ziel, ein effizientes Event-Management für die Fachverfahren der KDVZ zu implementieren, hat das Projekt-Team erreicht.
Inzwischen ist geplant, auch Server bei den angeschlossenen Verbandsmitgliedern zu überwachen. Die KDVZ wird diesen Service als Dienstleistung anbieten. Der modulare Aufbau der zentralen Konsole bietet hierbei den Vorteil, dass sich auch Teilkomponenten überwachen lassen und die KDVZ flexibel auf die Kundenwünsche eingehen kann.
Mit ihrem präventiven System-Management übernimmt die KDVZ eine Vorreiterrolle innerhalb der ­Arbeitsgemeinschaft Kommunale Datenverarbeitung (AKD), einem Netzwerk für kommunale IT-Dienstleister.
 »Wir haben 80 Prozent des Weges hin zu einem zentralen Enterprise System Management zurückgelegt«, resümiert Klaus Honecker. »System-Management ist ein komplexes Thema und damit personal- und ressourcenaufwändig. Ab einer bestimmten Organisationsgröße lässt sich die Server-Überwachung nur mittels eines professionellen System-Managements handhaben. Ohne die Erfahrungen und das Know-how externer Partner hätten wir ein solches Projekt nicht so erfolgreich gestemmt«, ist sich Honecker sicher.  


  1. KDVZ Rhein-Erft-Rur: Vorreiter bei System-Verwaltung
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