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Wachstumstreiber Software und IT-Services

Keine Krise: Bitkom erhöht Umsatzerwartung

Den IT- und Telekommunikations-Firmen geht es trotz kollabierender Banken in den USA hierzulande nicht schlechter – im Gegenteil: Der ITK-Branchenverband Bitkom erhöht seine Umsatzerwartung für das Jahr 2008 von 1,6 Prozent auf 1,8 Prozent.

Autor:Redaktion connect-professional • 24.9.2008 • ca. 1:50 Min

Der Markt für Informationstechnik, Telekommunikation und digitale Unterhaltungselektronik in Deutschland wird laut einer aktuellen Prognose des Bitkom ein Volumen von 145,5 Milliarden Euro erreichen. Die Nachfrage von Unternehmen, öffentlicher Hand und Privatkunden bleibe auf einem hohen Niveau. Gründe für die Anhebung der Umsatzprognose sind insbesondere das überraschend gute Geschäftmit Produkten der digitalen Consumer Electronics sowie unerwartet kräftig steigende Teilnehmerzahlen im Mobilfunk. Wachstumstreiber bleiben die Segmente Software und IT-Dienste.

Für das Jahr 2009 rechnet der Bitkom mit einem Wachstum des Gesamtmarktes in Höhe von 1,5 Prozent. Angesichts allgemein gedämpfter Konjunkturprognosen für das kommende Jahr forderte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer die Regierungsparteien auf, die Wachstumspolitik in den Mittelpunkt ihres Bundestagswahlkampfes zu stellen. »Die Zeit großer verteilungspolitischer Spielräume ist vorbei«, sagte Scheer.

Den stärksten Beitrag zum ITKMarkt leistet in diesem Jahr die Informationstechnik mit einem Umsatzplus von 4,2 Prozent auf 66,6 Milliarden Euro. Zulegen können vor allem die Anbieter von Software mit plus 5,3 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro und IT-Diensten mit 6,3 Prozent auf 32,7 Milliarden Euro. Sie profitieren von den steigenden Investitionen von Unternehmen und öffentlicher Hand in moderne IT-Systeme. Für das Jahr 2009 rechnet der Bitkom mit einem Wachstum des ITMarktes von 3,7 Prozent. »Im Gegensatz zur Telekommunikation reagiert der IT-Absatz sensibler auf Wirtschaftsschwankungen «, sagte Scheer. »Daher sind wir bei der Prognose für 2009 etwas vorsichtiger.«

In der Telekommunikation sinkt der Umsatz im laufenden Jahr voraussichtlich um 1,2 Prozent auf 66,5 Milliarden Euro. Die Marktliberalisierung wirkt sich hier deutlich aus: Noch nie konnte man so günstig telefonieren oder im Internet surfen. Rund 4,3 Millionen Haushalte in Deutschland haben ihren Festnetzanschluss inzwischen abgeschafft und telefonieren ausschließlich mit dem Handy. Das Gesprächsaufkommen wächst hingegen in allen Netzen – allein in den letzten drei Jahren um fast zwölf Prozent. Deutlich besser als erwartet entwickeln sich die Teilnehmerzahlen im Mobilfunk. Bis zum Jahresende wird es nach Bitkom-Schätzung 110 Millionen Mobilfunkkarten in Deutschland geben. Das entspricht einem Wachstum von 13 Prozent in einem eigentlich gesättigten Markt.

Besser als erwartet läuft auch das Geschäft mit digitalen Consumer Electronics. Der Umsatz wird 2008 voraussichtlich um 5,4 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro zulegen. Im Frühjahr war der Bitkom noch von plus 2,4 Prozent ausgegangen.

Zur Besonnenheit ruft der Bitkom in der Debatte um schärfere Regelungen im Datenschutz auf: Ein Totalverbot der Datenweitergabe lehnt der Bitkom ab. Zur Verbesserung des Datenschutzes fordert der Verband mehr Transparenz für Bürger, bessere Aufklärung, schärfere Sanktionen und eine insgesamt bessere Ausstattung für die Datenschutzbeauftragten.