»Wir haben nichts falsch gemacht«

Kim Schmitz setzt zum Befreiungsschlag an

27. März 2012, 13:17 Uhr | Lars Bube
Kim Schmitz sieht sich zu Unrecht verfolgt und angeklagt. (Bild: 3newz.co.nz)

Im Interview mit einer Untergrundseite erklärt sich der Megaupload-Verantwortliche Kim Schmitz für unschuldig und greift die Rechteinhaber und Justiz an. Er habe stets nur legal gehandelt und sieht sich deshalb von einer mächtigen Content-Mafia verfolgt.

Wer dachte, nach seiner Verhaftung, der Schließung und Löschung von Megaupload und der großen Razzia in seinem Anwesen werde Kim Schmitz, alias Dotcom, nun leisere Töne anschlagen, hat sich offenbar geirrt: Bei seinem ersten Interview seit seiner Verhaftung im Zuge der Schließung seiner Content-Plattform Megaupload setzt Schmitz zum Gegenangriff auf Justiz und die Rechteinhaber an. Wie die Untergrundseite torrentfreak.com schreibt, machte Schmitz bei dem Interview einen gut gelaunten, angriffslustigen Eindruck. Kimble oder Dotcom, wie er sich gerne auch nennt, legt dabei auch erstmals Teile seiner Verteidigungsstrategie dar, mit der er die Anklagepunkte aushebeln will.

So nimmt er etwa Stellung zu dem gewichtigen Vorwurf, auch Megaupload selbst habe urheberrechtlich geschützte Dateien auf seine Server hochgeladen und angeboten. Im Konkreten geht es dabei um ein Lied des US-Rappers 50 Cent und einen Song von Louis Armstrong. »Der Link zu dem Lied wurde ausschließlich mit der Email-Funktion zum Senden privater Links auf Megaupload mit dem Betreff "Test" an unseren CTO [Chief Technology Officer] geschickt. Ich habe damit nur die neue Upload-Funktion getestet. Die URL zu dem Lied weist 0 Downloads auf. Das war also ein ausschließlich privater Link, der nie an die Öffentlichkeit kam.« Er habe hierzu einfach zufällig eine Musikdatei von seinem PC ausgesucht, die er selbstverständlich zuvor legal erworben habe, so Schmitz weiter. Doch er begnügt sich nicht damit, nur die einzelnen Anklagepunkte anzugehen. Parallel bezweifelt er auch die Zuständigkeit der australischen und amerikanischen Gerichte, da der Song von einer IP-Adresse auf den Philippinen auf einen Server in Europa geladen worden sei.

--- forum[x|Kim Dotcom - digitaler Vebrecher oder Opfer der Content-Mafia?] ---Neben seinem Plädoyer auf Unschuldig greift Schmitz auch die Rechteinhaber an, die seit Jahren versuchen, Megaupload ein Ende zu bereiten. Megaupload habe immer versucht, mit den Rechteinhabern zusammen zu arbeiten. Beispielsweise habe man ihnen administrative Löschzugänge eingerichtet, um selbständig die Zugänge zu ihrem geschützten Content von der Plattform entfernen zu können. »Hierzu wären wir rechtlich nicht einmal verpflichtet gewesen«, führt Schmitz als Beleg seiner guten Intentionen an. Während der Unterhaltungsriese Warner öffentlich kritisierte, man habe damit nur Rechte für 5.000 Link-Löschvorgänge am Tag, will Schmitz das Limit für den Konzern auf 100.000 erhöht haben. Jedenfalls nahm Warner seine Sache denn auch ernst: Mit 1.933.882 insgesamt gelöschten Links zu Dateien waren sie bei weitem der aktivste Rechteinhaber auf Megaupload. Konkurrent Disney entfernte im Vergleich nur 127.934 Links, Sony lediglich 3.003 Links.


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