Virtuelle Crash Test Dummys

Kollisionsschutz in Zeiten automatisierten Fahrens

27. März 2019, 13:18 Uhr |
Unfallforschung wird auch für das autonome Fahren eine wichtige Rolle spielen.
© Benoist | Shutterstock

Automatisiert fährt es sich entspannter. Somit ist es auch denkbar, dass Fahrer andere Körperhaltungen einnehmen können als bisher. Die sechste Generation von Toyotas THUMS, Total Human Model for Safety, gibt virtuellen Crash Test Dummys daher nun neue Aufgaben.

Die seit über 20 Jahren in Zusammenarbeit mit Toyota Central R&D Labs, Inc. weiterentwickelte Software zur Analyse von Verletzungen des menschlichen Körpers durch Fahrzeugkollisionen wurde erneut überarbeitet. Sie bezieht laut Hersteller nun stärker die Haltung der Passagiere unter dem Einfluss automatisierten Fahrens ein.

Crash Test Dummy Simulation Toyota THUMS 6
© Toyota

Autonomes Fahren = mehr Varianz in den Körperhaltungen
Die neue Software bildet menschliche Organe nach und kann anhand eines neuen Muskelmodells diverse Körperhaltungen simulieren. Diese unterscheiden sich beispielsweise in Situationen, in denen der Fahrer das Bremspedal selber betätigt oder eine Sicherheitstechnologie wie das Pre-Collision System aus dem Toyota Safety Sense-Paket das Bremsen automatisch übernimmt. Generell wird davon ausgegangen, dass Insassen bei steigender Automatisierung auch eine größere Vielfalt an Haltungen einnehmen als bisher – und das diese zunehmend entspannt sind, wenn das Auto Aufgaben übernimmt, die der Fahrer ansonsten alleine ausgeführt hat.

Model menschlichen Körpers und Organe
© Toyota

THUMS 6 vereint Vorteile der Vorgängerversionen
Bisher hat THUMS 5 Veränderungen in der Haltung der Insassen unter Berücksichtigung der Muskelzustände vor der Kollision simuliert und THUMS 4 Verletzungen an Knochen und inneren Organen zum Zeitpunkt der Kollision analysiert. Unfallforscher mussten beide Versionen miteinander kombinieren, um zu tragfähigen Ergebnissen zu kommen. Dies entfällt mit THUMS 6. Die neue Version kombiniert beide Faktoren, analysiert mit hoher Genauigkeit und erhöht so die Arbeitseffizienz.

Die Software wurde bislang von Toyota und auch anderen Automobilherstellern, Teileherstellern, Universitäten und Forschungseinrichtungen in der Forschung im Bereich der Fahrzeugsicherheitstechnologie sowohl in Japan als auch im Ausland eingesetzt. Den Vertrieb von THUMS übernehmen die JSOL Corporation (Tokio) und die ESI Group (Tokio).


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