Zurück auf den Boden der Tatsachen
- Kommentar: SOA - ein Nachruf?
- Zurück auf den Boden der Tatsachen
Jedem vernünftig denkenden Branchenkenner war klar: So konnte es nicht endlos weitergehen. Zurück auf den Boden der Tatsachen, hieß die Devise. Es wurde etwas stiller um sie. Mit dem Beginn der Finanzkrise im Herbst 2008 verschwand sie fast komplett aus den Schlagzeilen. Es schien, als ob SOA zu Grabe getragen würde. »SOA ist tot«, sagten da viele. Überleben würden höchstens einzelne Bruchstücke – und das auch nur unter anderen Namen wie Mashups, BPM oder Cloud.
Doch so leicht lassen sich gestandene CIOs heute nicht mehr ins Bockshorn jagen. Wenn heute neue IT-Säue durchs digitale Dorf getrieben werden, Beispiel Cloud, nimmt man das mit Interesse, aber auch einer gewissen Distanz zur Kenntnis. Deshalb die Klarstellung. Es gibt einen Verblichenen - den SOA Hype. Doch es gibt auch einen Überlebenden - SOA selbst. Denn SOA ist nicht tot, weder als IT-Konzept noch in der konkreten Umsetzung. Eine richtungweisende Idee wie die Wiederverwendung von Software-Komponenten kann nämlich gar nicht sterben. Wer einen Beweis dafür haben möchte, werfe einen Blick in die neueste Studie des Marktforschers Wolfgang Martin. Gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt führte Martin Anfang des Jahres bereits den 3. SOA Check durch. Die Ergebnisse zeigen: SOA ist langsam, aber stetig auf dem Vormarsch. Die Bedeutung von SOA wird von den befragten Unternehmen inzwischen mit 3,6 auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet. Fast die Hälfte aller befragten Unternehmen (47%) betreiben inzwischen SOA-Projekte im eigenen Haus, wovon viele inzwischen auch produktiv sind. Auch für SOA gilt also: »Totgesagte leben länger«