Kommentar: SOA - ein Nachruf?
»De mortuis nihil nisi bene.« Über die Toten, so sagt der Lateiner, solle man nur Gutes schreiben. Und in der Tat: Über SOA lässt sich viel Gutes sagen. Doch tot ist die Architektur damit noch lange nicht, wie Christian Horak, Leiter Platform Marketing der SAP AG, ausführt.

- Kommentar: SOA - ein Nachruf?
- Zurück auf den Boden der Tatsachen
Wann genau SOA das Licht der Welt erblickt hat, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Um das Jahr 1996 wurde SOA zum ersten Mal von Gartner erwähnt. Von da an ging es mit Bekanntheit und Popularität rasch bergauf. Kein Wunder, bei den persönlichen Eigenschaften, die diese Architektur in die Waagschale werfen konnte: Eigenständig, in jeder Lebenslage flexibel einsetzbar, stets über das Netz zu erreichen, unabhängig von fremden Plattformen. Eine Expertin für schlanke Geschäftsprozesse aller Art sollte sie werden, die sämtliche IT-Lücken im Unternehmen schließt. Kurz: ein technischer Tausendsassa, wie geschaffen für die IT-Bedürfnisse der globalisierten Wirtschaft.
Doch noch bevor sie ihre Talente richtig unter Beweis stellen konnte, wuchsen die Erwartungen weiter. Die Kosten für IT wollte man mit SOA massiv senken. Durch SOA sollte die Effizienz von Geschäftsprozessen in neue Dimensionen katapultiert werden. Einen echten Paradigmenwechsel sollte SOA herbeiführen, nicht nur innerhalb der IT, sondern für die gesamte Organisation des Unternehmens. Mit anderen Worten: Der SOA-Hype war auf dem Höhepunkt angelangt.