Kommunikationstalente

13. Mai 2009, 15:24 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Umschaltzeiten

Bei diesem Test haben wir wieder unsere drei Switches in Reihe geschaltet und zusätzlich die beiden Edge-Switches über vier Gigabit-Ethernet-Links direkt miteinander verbunden. Der generierte bidirektionale Datendurchsatz betrog 1000 Pakete pro Sekunde. Verwendet haben wir ausschließlich Frames von einer Größe von 128 Byte. Um eine Störung zu simulieren, haben wir schlicht den Stecker der 10-Gigabit-Ethernet-Verbindung herausgezogen. Über den gemessenen Datenverlust konnten wir dann die »Break«-Umschaltzeit ermitteln. Dann haben wir die 10-Gigabit-Ethernet-Verbindung wieder hergestellt und auf dem selben Wege die »Restore«-Umschaltzeit ermittelt. Sofern die Switches dafür verschiedene, auch proprietäre Mechanismen anbieten, haben wir diese entsprechend eingesetzt.

Junipers Teststellung stellt eine Virtual-Chassis genannte Technologie zur Verfügung. Diese ermöglicht es, bis zu zehn Switches zu einem logischen Switch zusammenzuschließen. In diesem Modus kommt die Juniper-Teststellung zu den besten Umschaltzeiten. Bei unserem Break-Test konnten wir so eine Umschaltzeit von drei Millisekunden ermitteln. Beim Restore-Test konnten wir keinerlei Datenverluste messen, was einer rechnerischen Umschaltzeit von null Millisekunden entspricht.

Nicht ganz so schnell, aber immer noch recht zügig schaltete der Zyxel XGS-4528F hin und her. Im »Break«-Test kamen wir hier auf 73 Millisekunden. Die Restore-Umschaltzeit ermittelten wir mit 39 Millisekunden.

Beide hier beschriebenen Teststellungen sind sinnvoll in UC-Netzwerken einsetzbar. Die Messungen haben allerdings gezeigt, dass das Design des gesamten Netzes und die intelligente Konfiguration der aktiven Komponenten wichtige Voraussetzungen für den störungsfreien Betrieb sind. Die Hersteller, das haben die Tests auch gezeigt, sparen weiterhin an Pufferspeichern. Das hält die Kosten der Geräte niedrig und die Latency bleibt im grünen Bereich. Dabei ist hervorzuheben, dass in der Regel die am höchsten priorisierten Datenströme ohne Wenn und Aber durch kamen und keine nennenswerten Datenverluste erzeugten. Die Grenzen der Switch-Technologie sollten aber alle ITK-Verantwortlichen kennen. Es gilt auf alle Fälle, durch eine entsprechende Konfiguration insbesondere der Edge-Systeme dafür zu sorgen, dass es nicht zu dramatischen Überlasten kommt. Unter diesen Voraussetzungen sind die getesteten Geräte für den Einsatz in UC-Netzen uneingeschränkt einsetzbar.

Prof. Dr. Bernhard G. Stütz, dg@networkcomputing.de


  1. Kommunikationstalente
  2. Datendurchsatz
  3. Unicast-QoS über Edge-Switch
  4. Unicast-QoS über Core-Switch
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  6. Umschaltzeiten

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