Kommunikationstalente

13. Mai 2009, 15:24 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Unicast-QoS über Edge-Switch

Im Betriebsmodus »Unicast-Gigabit-Ethernet intern« haben wir mit unserem Lastgenerator/Analysator Last erzeugt und auf 16 Gigabit-Ethernet-Eingangsports des zu testenden Core-Switches gesendet. Die Datenströme haben wir dann nacheinander an vier Gigabit-Ethernet-Ports des selben Switches adressiert und mit dem Lastgenerator/Analysator analysiert, so dass wir eine maximal vierfache Überlast erzeugen konnten. Den Test haben wir nacheinander mit den Frame-Formaten 64, 128, 256, 512, 1024 und 1518 Byte durchgeführt. Die Burst-Size betrug bei diesem Test zunächst einen Frame. In einer zweiten Messreihe haben wir dann mit einer Burst-Size von 100 Frames gearbeitet. Die Messung mit Burst-Size eins haben wir zusätzlich mit Datenströmen im »Imix«-Format durchgeführt. Das ist eine Mischung aus allen Frame-Formaten, die in ihrer Verteilung dem Datenverkehr in realen Netzen entspricht. Bei diesen Messungen erzeugten wir jeweils eine maximale Überlast von 400 Prozent.

Junipers EX 4200 verhielt sich auch bei der Messung mit festen Frame-Formaten und einer Burst-Size von eins mustergültig. Er arbeitete nach dem Strict-Priority-Verfahren und verwarf die niedrig priorisierten Datenströme zu Gunsten der höher priorisierten – wenn nötig jeweils vollständig. Bei Volllast bedeutete das Totalverlust in allen Prioritäten außer der höchsten. Die am höchsten priorisierten Datenströme kamen auch bei vierfacher Überlast noch planmäßig ans Ziel. Wiederholten wir die Messungen mit einer Burst-Size von 100, ging der Switch dazu über, die Datenverluste zwischen der zweithöchsten und der zweitniedrigsten Priorität aufzuteilen. Bei der Imix-Messung mit einer Burst-Size von einem Frame priorisierte die Juniper-Teststellung nicht ganz so exakt. Die Datenströme der höchsten Priorität blieben allerdings grundsätzlich frei von ungebührlichen Datenverlusten. Andererseits verteilten sich die Datenverluste der niedrigeren Prioritäten nicht ganz »strict«, sondern teilten sich auf jeweils zwei Prioritäten auf. Dieses Verhalten hat verfrühte Datenverluste in den höheren Prioritäten zur Folge. Dadurch kommt es andererseits nicht so bald zum Totalverlust der niedrigeren Prioritäten.

Zyxels XGS-4528F arbeitete nicht ganz so exakt unter Überlast. Verwendeten wir die kleinsten Frames, kam es schon bei 100 Prozent Last zu Datenverlusten in allen Prioritäten mit Ausnahme der höchsten. Mit größeren Frames kam der Zyxel-Switch dann deutlich besser zurecht. Bei den Messungen mit den 1024 und 1518 Byte großen Frames kam es dann auch zu Datenverlusten in der höchsten Priorität von gut 50 beziehungsweise 21 Prozent. Probleme bekam der Zyxel-Switch dann bei unseren Messungen mit einer Burst-Size von 100 Frames. Verwendeten wir kleinere Frames, blieben die außerplanmäßigen Datenverluste noch in moderaten Bereichen. Bei den Messungen mit den größten Frame-Formaten kamen wir dann auf außerplanmäßige Datenverluste in der höchsten Priorität von jeweils gut 50 Prozent. Den Test mit Imix-Datenströmen und einer Burst-Size von eins verlief dagegen ohne Auffälligkeiten.


  1. Kommunikationstalente
  2. Datendurchsatz
  3. Unicast-QoS über Edge-Switch
  4. Unicast-QoS über Core-Switch
  5. Multicast-QoS über Core-Switch
  6. Umschaltzeiten

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