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Softline AG läutet Expansionsphase ein

Doppelspitze

Autor:Samba Schulte • 20.6.2007 • ca. 1:05 Min

Eine Zusammenlegung beider Firmen erscheint folglich logisch. Gleich, ob sie nun unter einem Brand auftreten werden oder die Firmierungen bestehen bleiben. »Beide Firmenstandorte bleiben erhalten«, stellt Schneider klar. Dort werde aber jeweils in erster Linie der Vertrieb beheimatet sein, während beispielsweise Logistik-Funktionen an einem Standort gebündelt würden. 20 Prozent der Stellen werden in Folge abgebaut. Da Maily etwa 35 Mitarbeiter und Trade Up vierzehn Mitarbeiter beschäftigt, sind etwa zehn Mitarbeiter davon betroffen. An welchem Standort das Back Office gebündelt wird, stehe noch nicht fest. Markus Kürschner, Geschäftsführer von Maily, und Guido Wöhrlin-Braaz, Geschäftsführer von Trade Up, sollen gemeinsam die Integration der unternehmensübergreifenden Software-Distribution leiten.

Interessiert, aber auch gelassen, beobachten konkurrierende Software- Distributoren die Entstehung des vermeintlichen neuen Riesen der Szene. »Tatsächlich entsteht dadurch ein wichtiger Player in der Software-Distribution«, findet Christian Ortner, Geschäftsführer des Software-Distributors Novastar. Von einem neuen Riesen in der Software-Distribution könne aber keinesfalls die Rede sein, fasst Arne Hüsemann, Geschäftsleiter Hexacom zusammen. Herstellerseitig könne man das Geschäftsvolumen ohnehin nicht einfach addieren, so die Konkurrenz. Zumal es im Vertriebssortiment beider Grossisten bei einigen Herstellern deutlich größere Überschneidungen gebe, als vom Softline-Vorstand kommuniziert, etwa beim für beide wichtigen Hersteller Mindjet. Im Übrigen seien beide Unternehmen zwar stark im »Non-Microsoft «-Bereich, in diesem entscheidenden Mainstream-Business würden aber freilich die Broadliner dominieren. Nicht ausgeschlossen ist, dass die Softline- Distribution nun wichtige Hersteller- Verträge gewinnen kann, denn »durch den Zusammenschluss entsteht ein für Hersteller attraktiver Geschäftspartner«, wie Ortner analysiert.