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Softline AG läutet Expansionsphase ein

Interview: »Wir wollen Hersteller langfristig an uns binden«

Autor:Samba Schulte • 20.6.2007 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. Konkurrenz fürchtet Trade Up/Maily nicht
  2. Doppelspitze
  3. Interview: »Wir wollen Hersteller langfristig an uns binden«

CRN: Herr Schneider, mittelständische Softwaredistribution in Deutschland hat keine Zukunft. Stimmt diese Analyse, die Sie vor einem Jahr erklärten, mittlerweile nicht mehr?

Schneider: Doch, wenn man dieses Geschäft isoliert betreibt, bleibe ich bei meiner Feststellung. Die Softline AG verfolgt eine andere Strategie. Wir haben mit der Trade Up eine starke Vertriebsplattform, die mit Maily noch stärker werden wird, und gerade für innovative kleinere IT-Hersteller hochattraktiv ist. Das allein reicht aber noch nicht. Wir wollen Hersteller langfristig an uns binden und nicht an die Broadline-Distribution verlieren, wenn sie ein entsprechendes Umsatzvolumen erreicht haben. Daher bieten wir innovativen Herstellern zusätzlich zu einer Vertriebspartnerschaft an, zumindest einen 25- prozentigen Anteil ihres Unternehmens an Softline zu verkaufen. Wir werden diese IT-Beteiligungen bündeln und über den Kapitalmarkt finanzieren. So können alle die Chancen eines börsennotierten Unternehmens nutzen und auf die Vertriebserfahrung der Softline-Gruppe zurückgreifen ohne die Führung ihres Unternehmens abzugeben. Mittelständische Softwaredistribution hat dann eine Zukunft, wenn man sie – wie es die Softline anstrebt – mit Finanzbeteiligungen flankiert.

CRN: Maily und Trade Up sind Wettbewerber, die sich im gemeinsamen Markt nichts schenken. Sie haben mit dem Kauf von Maily diese Situation beendet. Dafür müssen Sie sich nun mit einer mühsamen Integration beschäftigen.

Schneider: Die Zusammenführung der beiden Gesellschaften machen wir für unsere Hersteller und Kunden – wir wollen noch besser werden. Deren Resonanz war durchweg positiv. Auch die Kundenstämme beider Firmen relativieren die von Ihnen genannte Wettbewerbssituation. Es gibt Überlappungen, ja, aber die liegen bei nur rund 15 Prozent. Maily passt auch vom Marktauftritt hervorragend zu Trade Up. Deshalb wird die Integration kein allzu schwieriges Projekt. Die Geschäftsführer von Maily und Trade Up werden das sehr gut bewältigen. Markus Kürschner (Maily, Anmerkung d. Red.) und Guido Wöhrlin- Braaz harmonieren bislang hervorragend. Beide freuen sich auf die Zusammenarbeit.

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