LED-Business im IT-Channel

Konkurrierende Channel im Milliardenmarkt LED

28. Mai 2014, 13:44 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ingram Micro prescht vor

Günter Schiessl ist Director Lighting bei Ingram Micro und leitet das LED-Projektgeschäft (Foto: Ingram Micro)
Günter Schiessl ist Director Lighting bei Ingram Micro und leitet das LED-Projektgeschäft (Foto: Ingram Micro)

Der Channel kennt Schiessl noch gut als Geschäftsführer bei Tech Data. Mitte 2010 schied er aus und gründete zusammen mit Ex-Cancom-Vorstand Paul Holdschik (mittlerweile wieder bei Cancom) und Jochen Tschunke den LED-Spezialisten Ecobility . Mit der Vision, die alle drei in den 80er- und 90er Jahren ja schon einmal im damals noch jungen PC-Geschäft geträumt und verwirklicht hatten: Nun also soll Ecobility zu einer Computer 2000 der Energiesparbranche werden. Schiessl soll aber - anders als damals - nicht Tech Data zu einem glanzvollen Einstieg in ein neues wachstumsstarkes Business verhelfen, sondern für den Konkurrenten Ingram Micro eine Zukunftstechnologie erschließen. Seine Firma Ecobility ist mittlerweile die tragende Säule von Ingrams Sparte »New Energy«. Schiessl soll das LED-Projektgeschäft beim Münchner Broadliner ausbauen und den IT-Channel dafür begeistern (CRN-Interview mit Günter Schiessl ).

Endkundenerfahrung und Lehrgeld im durchaus komplexen LED-Vertriebskanal hat der Manager bei seiner eigenen Firma gesammelt und bezahlt. Geplant ist, dass Ecobility in Ingram Micro aufgeht und das LED-Umrüstgeschäft künftig ausschließlich über die Fachhandelsklientel des Broadliners abgewickelt wird.

LED ist heute schon ein weltweiter Milliarden-Markt mit einem weltweiten Volumen von über 70 Milliarden Euro. Laut einer Studie von McKinsey soll der LED-Markt bis 2020 auf über 100 Milliarden Euro wachsen. 80 Prozent des Geschäfts wird dabei auf LED für Raum- und Gebäudebeleuchtung entfallen, den Rest teilen sich Hersteller auf, die LED-Leuchtmittel für Kraftfahrzeuge und Display-Hintergrundbeleuchtung entwickeln. Von den 83 Milliarden Euro, die McKinsey für den LED-Leuchtmittelmarkt veranschlagt, werden knapp 40 Prozent von privaten Haushalten getragen, 60 Prozent der LED-Ausgaben entfallen der Studie zufolge auf Büros, Einzelhandelsläden, öffentliche Gebäude und Straßenbeleuchtung sowie auf Industrie-Immobilien. Vor allem die Umrüstung klassischer Lichtquellen auf LED wird in den nächsten Jahren massiv voranschreiten. Hohe Stromkosten und weiter steigende Energiepreise werden Gewerbekunden zu einem Umdenken bewegen. Das gesetzliche Verbot der letzten Glühlampen wird dem heute schon boomenden LED-Markt für Verbraucher nochmals einen Schub geben.

Die Frage ist: Wer hat heute schon den Kontakt zu Kunden, wer das Know-how für Beratung und Planung sowie personelle Kapazitäten für die Installationen im größeren Stil? Und welcher Distributor nutzt jetzt seine gewachsenen Beziehungen zu Herstellerpartnern wie LG, Toshiba, Samsung oder anderen Playern aus dem IT-Umfeld für eine Sortimentserweiterung um LED.


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  3. IT-Distis gegen Elektrogroßhandel

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