»Kunden sind offen für Green IT«
Fujitsu Siemens (FSC) hat sich das Thema Green IT nicht erst jetzt auf die Fahnen geschrieben. CRN fragte Matthias Schindler, General Manager Volume, Acquisition & Channel Business Germany, ob Kunden überhaupt nach umweltfreundlicher IT fragen und auch bereit sind, dafür zu bezahlen.
CRN: In welchen Bereichen spielt das Thema Green IT bei FSC eine Rolle?
Schindler: Unter dem Thema Green IT verstehen wir eine umweltbewusste und Ressourcen schonende Herstellung, Betrieb und Entsorgung von IT-Systemen. Und da nehmen wir auch unsere Lieferanten und Partner mit ins Boot. Bei unseren Produktionsprozessen verzichten wir soweit wie möglich auf Schadstoffe und potenziell schädigende Stoffe, um so die Risiken für Endanwender und die Umwelt zu minimieren. Im Betrieb achten wir neben einem geringen Stromverbrauch auch auf Aspekte wie einen niedrigen Geräuschpegel. Wir sind der Überzeugung, dass sich unsere Green IT-Produkte nicht nur positiv auf die Umweltbilanz auswirken, sondern sich auch für unsere Kunden wirtschaftlich auszahlen. Bei der Entsorgung konnten wir mit unserem Recycling Center in Paderborn schon seit Jahren Erfahrungen sammeln. Dort schicken wir übrigens auch regelmäßig unsere Produktentwickler hin und lassen sie unsere eigenen Geräte, so wie sie vom Kunden zurückkommen, von Hand zerlegen. Damit schließt sich der Kreislauf, da die Entwickler die neu gewonnenen Erkenntnisse gleich ins Produktdesign einfließen lassen.
CRN: Ist Umweltfreundlichkeit im Consumer- Bereich ein Verkaufsargument?
Schindler: Ja, unsere Erfahrung mit dem »Scaleo Green PC« zeigt uns, dass die Kunden dafür offen sind, wenn das Thema ansprechend präsentiert wird.
CRN: Sind Endkunden bereit, für ein umweltfreundliches Produkt auch mehr zu bezahlen?
Schindler: Kunden akzeptieren für umweltgerechte Produkte leicht höhere Preise, sofern diese von den bekannten Preispunkten nicht zu stark abweichen. Der Verbraucher erwartet heute, dass ein umweltgerechtes Produkt zu fairen Preisen verfügbar ist.
CRN: Spielen Kriterien, wie Umweltfreundlichkeit im Projektgeschäft eine Rolle?
Schindler: Ja, denn Energie kostet Geld und dass wir langfristig mit unseren Ressourcen verantwortungsbewusst umgehen müssen, ist heute jedem bewusst. Unternehmenskunden achten bei Ausschreibungen verstärkt auf die Energieeffizienz der Produkte.
CRN: Welche Green IT-Kriterien tauchen heute schon in Projektausschreibungen auf?
Schindler: Unternehmenskunden fordern Green IT-Kriterien anhand der bekannten Gesetze und Umweltzeichen wie Blauer Engel, Energy Star 4.0, ElektroG. Im Rechenzentrum rückt das Thema durch die steigenden Energiepreise in den Fokus. Im Rahmen der Beschaffung von Bundesdienststellen hat die Bundesregierung darüber hinaus verbindliche Leitlinien für Energieeffizienzkriterien entwickelt. Aktuelle Leitfäden beschreiben praxisnah wie Energieeffizienzkriterien in den Beschaffungsprozess integriert werden können, um neue Anforderungen zu erfüllen.
CRN: Wie können Händler und Systemhäuser das Thema für sich nutzen?
Schindler: Steigende Energiepreise und knapper werdende Ressourcen bedingen, dass heute die Umweltdiskussion einen hohen Stellenwert im Verkaufsgespräch besetzt. Das Wissen um Kostensenkungspotenziale und Argumente für eine moderne, umweltgerechte und energieeffiziente IT sollten heute zum Handwerkszeug jedes Verkaufsberaters gehören.