Anwendungstuning

Leistungsschau der Leistungsanalyse

24. November 2007, 15:22 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Mit wenigen Handbewegungen


Appmanager von Netiq

Netiq ist bereits seit Jahren auf dem APM-Gebiet aktiv. Seine Lösung »AppManager 7«, Bestandteil der »AppManager Suite«, versucht einen schwierigen Spagat. Sie will einerseits bedienerfreundlich bleiben, andererseits flexibel genug sein, damit der User das Tool an seine Infrastruktur anpassen kann.

Das Werkzeug benutzt Agents, die die Leistung gängiger Anwendungen überwachen, analysieren sowie Fehler diagnostizieren. Hier punktet Netiq bei der Bedienungsfreundlichkeit. Um den Reiz des Wekzeugs zu steigern, liefert der Hersteller optional Module für bestimmte Plattformen aus. Darunter für Websphere von IBM, SQL-Server von Microsoft, Oracle und den ESX-Server von Vmware. Im Test wurde auch das »Analysis Center« von Netiq untersucht. Dieses Werkzeug wertet die gesammelten Daten detailliert aus und erstellt daraus komplexe Berichte.

Bei der Installation der Agents will Netiq so wenig Aufwand wie möglich produzieren. Der Administrator darf über eine zentrale Konsole festlegen, auf welche Plattformen die kleinen Tools distribuiert werden sollen. Leider muss die Konsole dazu Mitglied in einer Active-Directory-Domain sein, was im Test aber nicht der Fall war. Daher mussten die Agents nach althergebrachter Weise per Hand installiert werden.

Das Ende-zu-Ende-Monitoring des Appmanagers hat überzeugt. Das Tool hatte eine mehrstufige Anwendung zu überwachen, wozu es synthetische Transaktionen und Agents einsetzte. Damit ist es ihm gelungen, nicht nur die Leistung des gesamten Transaktionsprozesses, sondern auch der einzelnen daran beteiligten Plattformen zu messen. Dazu zählten etwa die Webserver und die Datenbanken im Backend.

Die so genannten Knowlegde-Scripts sind dabei das wichtigste Element der Monitoring-Technik von Netiq. Diese auf VB oder Pearl basierenden Skripts instruieren die Agents, wie diese welche Daten zu sammeln haben. Der Hersteller hat bereits eine Zahl wichtiger Parameter über Grenzwerte festgelegt, die typische Leistungsprobleme aufdecken, und so das Setup dieser Skripte vereinfacht. Die Thresholds darf der User nach eigenem Gusto anpassen, wobei die Defaultwerte im Test oft wunderbar passten.

Der Appmanager deckte geschickt auch dann spezifische Leistungsprobleme auf, wenn diese von verschiedenen voneinander unabhängigen Komponenten verursacht wurden. Er hat die Ursachen dabei in den Kontext der logischen Anwendung gestellt. Das Tool hat auch einzelne Probleme erkannt, unter anderem, dass ein einzelner Prozess in einer größeren synthetisch erzeugten Transaktionskette fehlschlug. Wer diese Alarme in den Zusammenhang stellen will, muss aber manuelle Arbeit investieren. Der dazu nötige Konfigurationsprozess erinnerte im Test an den Bau eines »Visio-Diagramms« der Anwendung, bei der Icons die zu überwachenden Objekte repräsentieren. Wie schwierig dies in der Praxis sein wird, hängt natürlich direkt davon ab, wie verschachtelt und kompliziert die zu überwachende Anwendung und Infrastruktur sind.


  1. Leistungsschau der Leistungsanalyse
  2. Raum für Verbesserungen
  3. Mit wenigen Handbewegungen
  4. Mehr Details eingefangen
  5. Komplettlösung
  6. Ausgerollt

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