Die Service-Mappen im Appmanager 7 – grafische Darstellungen des Netzes, der Anwendung oder der Dienste – erlauben es der IT-Abteilung, Abhängigkeiten der Anwendungen voneinander zu illustieren. Diese Karten helfen dabei, Ursachen zu isolieren und den logischen Ablauf der Anwendungsprozesse abzubilden.
Im Test wurde eine recht einfache Map aufgesetzt, die system-, netzwerk- und anwendungsbezogene Metriken miteinander verknüpfte. Individuelle Fehler wurden so im Kontext der Anwendung als Ganzes dargestellt. Damit wurden kritische Warnmeldungen an der entsprechenden Stelle im Service-Flow grafisch angezeigt und damit gleich die Quelle des Problems eindeutig sichtbar.
Leider muss der Verantwortliche diese Maps manuell aufsetzen. Dazu muss er nicht nur alle an der Anwendung beteiligten Komponenten kennen, sondern auch ihre Abhängigkeiten voneinenander. Netiq nennt ihre Maps zwar »selbstpflegend«. Der Hersteller geht wohl davon aus, dass sich weder Anwendung noch Infrastruktur großartig ändern. In der Praxis wird der Administrator die Service-Maps aber aktualisieren müssen, da sich vor allem geografisch verteilte Anwendungen definitiv von Zeit zu Zeit verändern. In einem dynamischen Netzwerk ist die Pflege dieser Charts sicher noch anstrengender. Falls das Unternehmen auch noch plant, in gewissen Bereichen Server zu virtualisieren, wird das Spiel »finde den Server« gewiss noch schwerer. Denn die Virtual-Maschine (VM) wandert von einem zum anderen physischen Host, die IP- und Routinginformationen dagegen nicht. Die Leistungsstatistiken und die entsprechenden Maps sollten die virtuellen Maschinen und ihre Dynamik entsprechend richtig einordnen können. So sollte eine Map konsistent bleiben, auch wenn einer VM aktuell fremde Ressourcen zugewiesen wurden.
Das Analysis-Center-Tools konnte gefallen, weil es in seinen detailierten Berichten das Web-Antwortverhalten der synthetischen Transaktionen in ihren einzelnen Stufen darstellte. So haben die Reports auch den Gesundheitszustand der Datenbank, der Webserver und der Anwendungen beschrieben. Die einzelnen Graphen lassen sich so fein gliedern, wie es die Rohdaten hergeben.
Bei der Qualität der gewonnen Informationen spielen die Agents des Appmanagers eindeutig ihre Vorteile gegen agentenlose oder auf Appliance basierende Konzepte aus. Unternehmen müssen entscheiden, ob sie ein Stück Leistung auf den Hosts und einen größeren Managementaufwand für den den größeren Wissensgewinn in Kauf nehmen wollen.
Die Service-Maps des Tools haben überzeugt. Würden diese Darstellungen automatisch aufgesetzt und selbstständig aktualisiert, wäre das Werkzeug unschlagbar. Da dem nicht so ist, bleibt zu befürchten, dass Firmen diese Funktion in der Praxis nur selten in voller Pracht nutzen werden.
Unter dem Strich ist der Appmanager mit anderen auf Agents setzenden APM-Produkten pari. Die Zahl der unterstützten Plattformen ist jedenfalls sehr lang. Lizenziert wird das Produkt pro Server, wobei der Preis bei rund 1000 Dollar pro Server beginnt.