Die Ziele für das neue Segment sind ehrgeizig. Zwar lasse sich das nicht in einer prozentualen Steigerung ausdrücken, so Lekic, weil Lenovo im Mid-Market- Segment praktisch von Null anfange, aber: »Es gibt im Mittelstandssegment zwei bis drei dominante Player und da wollen wir einbrechen, denen wollen wir die Kunden wegnehmen.« Diese Player sind teilweise schon weit länger im Mittelstand aktiv. So hat HP bereits im Juni 2007 eine Mid-Market-Initiative gestartet (CRN berichtete in Ausgabe 22/2007), um klassische Mittelständler mit 250 bis 499 Mitarbeiter und Betriebe des gehobenen Mittelstands mit 500 bis 999 Mitarbeiter zu adressieren. Wie bei der Lenovo-Initiative sollten dabei potenzielle Kunden erfasst und mit der HP-Datenbank abgeglichen werden. Für Neukunden sucht HP unter seinen rund 340 Preferred Partnern nach geeigneten Ansprechpartnern.

Consumer-Produkte nicht für Partner

Als dritter Schritt steht laut Pasquier im kommenden Jahr der Einsteig ins Consumer-Geschäft an. Zu Jahresbeginn hatte der Hersteller erstmals Consumer-PCs vorgestellt (CRN berichtete in Ausgabe10/2007), die zunächst über bestehende Business-Partner, Webseller und Lenovo Stores verkauft wurden. Seit vier Wochen läuft ein Retail-Pilotprojekt in Frankreich, das im ersten Halbjahr 2008 in den anderen Ländern umgesetzt werden soll. Dann will Lenovo eine Range neuer Consumer- PCs und Notebooks auf den Markt bringen. In China werden die Geräte schon verkauft, die mit Features, wie Gesichtserkennung, und stylischem Design, bei Privatkunden punkten sollen. Der Fachhandel bleibt dann jedoch außen vor. »Es wird dafür keine offene Distribution geben«, so Pasquier. »Die Produkte werden nur über ausgewählte Retailer und wenige Online-Händler verkauft.« Lenovo- Partner bekommen keinen Zugriff, um »den Channel zu schützen «. Für die Consumer-Produkte wird eine neue Unit aufgebaut, die weder bei Transactional, noch bei Relationship aufgehängt ist, sondern länderübergreifend agieren soll und direkt nach Paris berichtet.