»Auf den ersten Blick wirkt die Quote recht hoch«, resümiert Stefan von Lieven. »Da es sich hier jedoch um Top-100 Unternehmen der wichtigsten Industriezweige in Deutschland handelt, ist der Anteil vergleichsweise eher gering«. So liegt die Quote etwa im Business-to-Business-Bereich bereits deutlich höher, 78 Prozent der befragten Unternehmen setzen hier bereits auf Direktmarketing per Email. Und auch dort, wo die Möglichkeiten der elektronischen Werbemittel bereits genutzt werden, gibt es oft noch erheblichen Nachholbedarf. Nur gut ein Drittel (35 Prozent) der Unternehmen, die Email-Marketing einsetzen, werten laut der Umfrage die Erfolge ihrer Kampagnen anschließend auch statistisch aussagekräftig aus. Dabei wäre dies die wichtigste Voraussetzung, um daraus Schlüsse für künftige Optimierungen abzuleiten.
Noch schlimmer jedoch ist die rechtliche Komponente, die viele Unternehmen völlig außer Acht lassen. So holt fast die Hälfte (48 Prozent) der Unternehmen die benötigten Zustimmungen der Empfänger zum Email-Versand nicht korrekt ein oder weiß gar nicht erst wie es um die Rechtssicherheit im Email-Versand bestellt ist. Damit riskieren sie sowohl Strafen, als auch unzufriedene Kunden, die sich über nicht angeforderte Werbung ärgern.
Ein weiteres Gebiet, auf dem Verbesserungen angebracht wären, ist das Format der Werbemittel. Lediglich vier Prozent der Befragten setzten sogenannte »Multipart«-Newsletter ein. Diese erlauben eine Anpassung des Formats an Faktoren wie verschiedene Mailprogramme, Browser und Anwendungen - gerade in Zeiten, da kaum mehr zwei Systemumgebungen gleich sind eine wichtige Möglichkeit, um gleiche Qualität bei allen Empfängern zu sichern. 22 Prozent verschicken deshalb gleich nur eine reine Textversion.