Im Orbit wird TCP träge
- Maschinensteuerung via Satellit
- Im Orbit wird TCP träge
- TCP-Optimierung für Satellitenübertragung
»Die Überwachung und Steuerung technischer Prozesse erfolgt heute mehr und mehr auf der Basis von TCP-basierten Internettechniken«, stellt Thomas Nicolai fest, Technischer Geschäftsführer von CPN Satellite Services, eines im Rhein-Main-Raum ansässigen Spezialisten für Satellitenkommunikation. Dass der TCP-Transport von Daten über eine 36000 Kilometer lange Verbindung in den Orbit allerdings ihre Tücken hat, weiß Nicolai wie kein anderer. Schließlich gründet die Zuverlässigkeit des Übertragungsprotokolls TCP darauf, dass der Sender stets eine Rückmeldung über den erfolgreichen Empfang eines Datenpakets bekommt, bevor weitere Datenmengen geschickt werden. Zusammen mit der Bestätigung eines Pakets sind also 72000 Kilometer zurückzulegen. »Durch diese Rundreise wird der Datentransfer deutlich verzögert«, sagt Dr. Magnus Harlander, Geschäftsführer des Netzwerk- und Sicherheitsspezialisten Genua in Kirchheim bei München. Ohne optimierende Maßnahmen würde bei TCP über Satellit maximal ein Durchsatz von 100 bis 150 Kilobit in der Sekunde erreicht, haben die Netzwerker von Genua ermittelt. Die Folge seien lange Übertragungszeiten und hohe Kosten, denn Satellitenverbindungen sind bekanntlich teuer.