Machtkampf um Media Saturn

Media/Saturn-Gründer verklagt Metro

21. März 2011, 12:30 Uhr | Matthias Hell

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Dezentrale Filialstrategie unter Beschuss

Metro-Chef Eckhard Cordes
Metro-Chef Eckhard Cordes

Was auf den ersten Blick nach einem klassischen Machtkampf zwischen der Firmengründern und den heutigen Mehrheitseignern aussieht, ist aber auch eine Auseinandersetzung um den künftigen Kurs des Unternehmens. So zeigt sich Kellerhals gegenüber der FAZ als strikter Verfechter der dezentralen Aufstellung von MSH und wirft Metro-Chef Cordes vor, die Zentralisierung der Retailkette zu betreiben. Anfang März habe Cordes an einer Gesellschafterversammlung einen neuen Beirat eingesetzt, mit welchem er die Rechte der Filial-Geschäftsführer einschränken und MSH von oben regieren wolle. »Zentralistisch denkende Manager, noch dazu wenn sie aus einer fremden Branche kommen, haben kein Gefühl dafür, wie unser Geschäft läuft: Handel ist etwas anderes als Finanzakrobatik«, so Kellerhals in dem Zeitungsartikel.

Umgekehrt steht es auch mit der Wertschätzung der MSH-Gründer in der Metro-Zentrale nicht zum Besten. Dort wird beobachtet, wie Etailer konstant Marktanteile hinzugewinnen, während MSH in Deutschland bereits seit längerem stagniert. Gerade im Hinblick auf die Formulierung einer wirksamen Online-Strategie hat sich die dezentrale Aufstellung von MSH aber bisher als nahezu unüberwindbares Hindernis erwiesen.

Neuigkeiten dazu könnte es bereits morgen geben: Dann wird Metro-Chef Cordes auf einer Bilanzkonferenz den Geschäftsbericht für das zurückliegende Jahr vorstellen. Firmennahe Kreise gehen davon aus, dass Cordes bei diesem Anlass auch Details über das geplante Online-Comeback von MSH und die mögliche Übernahme eines etablierten Etailers bekannt geben könnte.


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