Referenzmodell als Basis
Mit dieser Architektur ist es möglich, sowohl den Informationsbedarf der einzelnen Hochschulen als auch den des Bayerischen Staatsministeriums zu berücksichtigen. Darüber hinaus kann auf jeder Ebene ein detailliertes Berechtigungskonzept realisiert werden. Über das hochschulspezifisch angepasste Standardberichtssystem hinaus unterstützt diese Architektur Ad-hoc-Berichte.
Auf der Fakultäts- und Hochschulebene stellt das System CEUSHB anonymisierte und konsolidierte Daten aus den Bereichen Studenten und Prüfungen, Personal und Stellen sowie Mittelbewirtschaftung bereit. Hierzu werden Schnittstellen zu den gängigen operativen Hochschulverwaltungssystemen angeboten. Eine Anbindung weiterer Datenquellen zum kontinuierlichen Ausbau des Systems wird derzeit entwickelt.
Im Rahmen einer Evaluierungsphase wurde ab 2001 das System CEUSHB basierend auf den Ergebnissen der Informationsbedarfsanalyse prototypisch an der Universität Bamberg und an der TU München sowie am Bayerischen Staatsministerium implementiert. Nach der positiven Beurteilung der Prototypen beauftragte das Staatsministerium das Wissenschaftliche Institut für Hochschulsoftware der Universität Bamberg (IHB), ab 2003 CEUSHB sukzessive in ganz Bayern einzuführen. Die Grundlage bildet das Referenzmodell, das in der Evaluierungsphase erstellt wurde. Dieses wird den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Hochschule angepasst. Die Hochschulen können dabei auf das Know-how und die Erfahrungen des CEUSHB?Entwicklungsteams zurückgreifen. Das IHB richtet Prozesse für Extraktion, Bereinigung und Laden der Daten ein, setzt das hochschuleigene Data-Warehouse-Schema um und schult die Endanwender, so dass sie Analysen und Berichte erstellen können. Für bislang vier Hochschulen übernimmt das Institut außerdem den Systembetrieb.
Bei der technischen Realisierung des Data-Warehouse-Systems werden vor allem zwei Softwarepakete unterstützt: Das Business Information Warehouse (BW) von SAP sowie die Business-Intelligence-Software Intelligence Server von Microstrategy. Die intuitiv zu bedienende Web-Oberfläche der Microstrategy-Programme trägt wesentlich zur Akzeptanz des Systems bei den Angestellten und Beamten bei. Zudem unterstützt der Olap-Server eine Vielzahl relationaler Datenbanken, so dass an den Hochschulen bestehendes Datenbank-Know-How für das Data Warehouse weiter genutzt werden kann. An den Hochschulen befinden sich in erster Linie Datenbanken der Hersteller IBM (Informix), Oracle und Microsoft im Einsatz. Als Metadaten-Repository wird Microsofts SQL Server 2000 verwendet. Darüber hinaus bieten die im Produktumfang enthaltenen Data-Transformation-Services eine kostengünstige Möglichkeit, um den ETL-Prozess (Extraktion, Transformation, Laden) vom operativen Verwaltungssystem in das Data Warehouse zu beschreiben und zu implementieren.