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»Keine Übernahme geplant«

Microsoft gibt Yahoo einen Korb

Microsoft hat das Interesse am Kauf von Yahoo verloren. Das behauptet zumindest Microsoft- Chef Steve Ballmer, der auf einen Vorstoß von Yahoo reagiert. Das Unternehmen erklärt nun seine Bereitschaft, sich kaufen zu lassen, nachdem die Verhandlungen mit Google über eine Kooperation gescheitert sind.

Autor:Michael Hase • 12.11.2008 • ca. 0:55 Min

Jetzt ziert sich Microsoft: Konzernchef Steve Ballmer hat eine Übernahme von Yahoo mit deutlichen Worten ausgeschlossen. Er reagierte damit auf einen Vorstoß von Yahoo-Chef Jerry Yang, der vergangene Woche seine Bereitschaft erklärte, das Unternehmen nun doch an den Software-Riesen zu verkaufen. Microsoft habe sich seit dem Übernahmeversuch aus der ersten Jahreshälfte weiterentwickelt und plane kein weiteres Angebot, erwiderte Ballmer. »Wir sind nicht daran interessiert, uns noch einmal mit einer Übernahme zu befassen.« Der Microsoft- Chef wies allerdings auf die Möglichkeit hin, beim Thema Suche mit Yahoo zusammenzuarbeiten.

Yang lancierte den Vorstoß in Richtung Microsoft, nachdem die Gespräche mit Google über eine Kooperation im Werbegeschäft gescheitert waren. Im Rahmen des geplanten Abkommens sollte Google künftig Werbeflächen auf Yahoo-Sites vermarkten und den Partner an den Umsätzen beteiligen. Google kündigte jetzt die geplante Zusammenarbeit auf, weil sich die Bedenken der Kartellbehörden dagegen nicht ausräumen ließen. Yahoo, zuletzt mit heftigem Gewinneinbruch, versprach sich von der Kooperation mehrere hundert Millionen Dollar zusätzlicher Einnahmen. Ursprünglich gehörten die Verhandlungen mit Google zur Abwehrstrategie gegen Microsofts Übernahmeversuch.

Microsoft hatte Yahoo im Februar ein Kaufangebot über rund 45 Milliarden Dollar unterbreitet, das der Software-Konzern imMai sogar auf fast 50 Milliarden erhöhte. Nachdem das Yahoo- Management noch einmal mindestens fünf Milliarden Dollar mehr gefordert hatte, ließ Ballmer die Verhandlungen im Juni platzen.