Microsoft und der Scherbenhaufen Yahoo
Nicht nur, dass Microsofts Pläne, Yahoo zu übernehmen, wohl endgültig gescheitert sind. Das Kaufangebot hat Yahoo vielmehr in die Arme von Internetprimus Google getrieben, mit dem man nun zusammenarbeiten will – ein herber Rückschlag für Microsofts Online-Strategie.

- Microsoft und der Scherbenhaufen Yahoo
- Bleibt Microsoft im Internet auf der Strecke?
Werden sie am Ende zueinander finden oder nicht? Die mit dem Kaufangebot von Microsoft ausgelösten Wirrungen zwischen dem Redmonder Softwaregiganten und Yahoo entwickelten in den letzten Wochen geradezu epische Züge. Obwohl der Yahoo-Großinvestor Carl Icahn weiterhin großes Interesse an einem Zusammengehen der beiden Unternehmen zeigt, haben Vertreter von Microsoft und Yahoo bei einem Treffen am Sonntag dem Vorhaben eine Abfuhr erteilt. Microsoft verfolgte zuletzt nur noch den Plan, das Suchmaschinengeschäft aus dem Yahoo-Konzern herauszukaufen, doch gab es von Yahoo eine klare Absage: Der Search-Bereich habe für das Unternehmen »strategische Bedeutung« und stehe daher nicht zum Verkauf, so der Yahoo-Vorstand in einer Erklärung.
Der Abwehrkampf gegen die Microsoft-Avance hat Yahoo jedoch in die Arme eines Dritten getrieben: Mit Internetprimus Google hat das Unternehmen nun eine Zusammenarbeit im Werbegeschäft vereinbart. Demzufolge wird Yahoo in den USA und Kanada künftig die Resultate seiner Websuche mit Google-Anzeigen anreichern. Dabei handelt es sich um ein nicht-exklusives Abkommen; für die thematische Nähe von Suchanfrage und eingeblendeter Werbung ist Yahoo verantwortlich. Wie Yahoo in einer Mitteilung erklärte, erwarte man von der Zusammenarbeit zusätzliche Einnahmen in Höhe von 800 Millionen Dollar pro Jahr. »Wir sind überzeugt, dass die Konvergenz von Suche und Web-Anzeigen die wichtigste Neuentwicklung auf dem Online-Werbemarkt ist und die Kooperation mit Google bringt uns hier einen bedeutenden Schritt nach vorne«, würdigt Yahoo-CEO Jerry Yang die Zusammenarbeit.