Microsoft mit neuem Programm für System-Builder. Microsoft hat ein neues Programm vorgelegt, mit dem das Unternehmen seine Support-Leistungen für System-Builder stärken will. OEM-Software wird dadurch für andere Händler um 30 Prozent teurer.
Microsoft muss sich seit einem Gerichtsurteil von vor zwei Jahren mit dem Problem herumschlagen, dass Händler so genannte System-Builder-Software (SB-Software) mit oder ohne PC-Vorinstallation verkaufen können. Das ist für diejenigen Reseller ein Nachteil, die tatsächlich die Installationsleistung erbringen, und auch für die Redmonder sehr ärgerlich, ist doch die SB-Software etwa 30 Prozent günstiger als eine Vollversion.
Ab 1. Juli gilt deshalb ein neues Programm, das den Preisvorteil der SB-Software (deutschsprachige Versionen von Office sowie Small Business beziehungsweise Windows Server, aber nicht das Windows Betriebsystem) nur den tatsächlichen Assemblierern einräumt. Händler dürfen diese Produkte nur bei den offiziellen OEM-Distributoren Ingram, Tech Data, COS, Actebis, Peacock und Also einkaufen und müssen mit Microsoft einen Vertrag nach irischem Recht schließen, indem sie sich verpflichten, nachzuweisen, dass sie die Software tatsächlich auf PCs vorinstallieren. Im Gegenzug erhöhen die Redmonder die Betreuungsleistung: Assemblierer erhalten, wenn sie jährlich 200 PCs, Notebooks oder Server verkaufen oder einen Umsatz von 10.000 Euro mit MS-Produkten (nicht nur SB-Software) nachweisen, telefonische Betreuung.
Größere Händler mit einem Absatz von 4.000 Geräten beziehungsweise 100.000 Euros Umsatz erhalten einen eigenen Account-Manager: »Wir rechnen mit etwa 1.500 Partnern in der ersten Kategorie und etwa 40 bis 50 in der zweiten«, erläutert Uwe Würzberger, Partner Account Manager bei Microsoft.
Das neue Modell stößt natürlich nicht bei allen Händlern auf Zustimmung: Ein Reseller sprach von einer verdeckten Preiserhöhung und einem Zwang, bei teuren Distributoren zu kaufen, obwohl einige Subdistributoren wesentlich günstiger seien. Einverstanden ist dagegen Robert Ebner, Geschäftsführer des Subdistributors ISPD: »Wir sind froh, dass Microsoft Klarheit geschaffen hat.«
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