WiFi-Gastzugang

Mit dem Hotspot punkten

3. Februar 2017, 10:38 Uhr | Autor: Michael Himmels / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mehrwerte scheffeln

Größere Firmen wissen mit dieser Chance oft nicht viel anzufangen und präsentieren einfach ihre Filialstandorte. Sehr viel interessanter sind aber die Möglichkeiten der Kooperation, wie sie oft in Shopping Malls genutzt werden: Ein Ladengeschäft bewirbt einen oder mehrere Partner – „Wie wär’s mit einem Gutscheincode?“ –, die im Gegenzug wiederum das eigene Geschäft empfehlen.

Denn das ist die betriebswirtschaftliche Messgröße eines Public WLAN und zugleich die Antwort auf die Frage, was der Anbieter davon hat: zahlende Kunden. Das Café zum Beispiel wird wollen, dass die Kundschaft wiederkommt. Warum also nicht in Kontakt bleiben? Zum Beispiel über Facebook: Eine adäquate WLAN-Lösung kann die Facebook-Seite des Cafés leicht mit der Hotspot-Anmeldung koppeln. Wann immer dann etwas auf der eigenen Facebook-Seite passiert, bekommen alle Follower eine Erinnerung an das Café. Auf relativ einfache Weise befeuert man so sein Marketing, erzielt eine enorme Reichweite und spart Werbungskosten. Voraussetzung ist aber ein WiFi-System, das flexibel genug ist. Dann funktioniert dasselbe auch für Newsletter, vielleicht mit einem kleinen Extra-Anreiz: Registriert sich ein Kunde mit seiner Mail-Adresse, erhält er automatisiert einen Coupon-Code zugeschickt, mit dem er den zweiten Kaffee günstiger bekommt.

Diese Interaktionsmöglichkeiten mit dem Kunden bringen zählbaren Mehrwert, sowohl unmittelbar, wenn ein Partnergeschäft Kunden schickt, als auch mittel- und langfristig. Jeder Customer Touchpoint ist heute wichtig, und wer im eigenen WiFi aktiv auftritt, sorgt für nachhaltige Kundenbindung.

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Devolo Connectivity Center
Über ein ausgereiftes WLAN-Netzwerkmanagement – hier im Bild am Beispiel des "Devolo Connectivity Center" veranschaulicht – haben Systemintegratoren ihre Mandanten-Installationen bequem im Griff.
© Devolo

Aus der Not eine Tugend machen
Ein Hotel dagegen kennt seine Gäste bereits, die Kontaktdaten gibt es schon seit der Buchung. Viel wichtiger sind hier die Themen Bandbreiten- und Client-Management. Das ist in diesem Fall bares Geld wert – wenn das WiFi-System mit Vouchers umgehen kann und dem Kunden erlaubt, selbst ein Connectivity-Paket zu buchen. Denn bei 50 bis 200 Gästen ist es schwierig, genügend Bandbreite zur Verfügung zu stellen. Hier können E-Gutscheine helfen. So kann man unterschiedliche Voucher mit unterschiedlichen Eigenschaften definieren, etwa nach Bandbreite, Zeitraum, Dauer der Nutzung und Anzahl der Geräte pro User – schon 2014 hatten die Hotelgäste im Schnitt 3,3 WLAN-fähige Geräte dabei. Dann können unterschiedliche Kundengruppen unterschiedlich definierte Voucher bekommen und Business-Reisende zum Beispiel Vorfahrt im WLAN. Wichtig ist auch hier: Ist man in der Lage, für ein besseres WLAN-Angebot Geld zu verlangen, sollte der Endkunde die Möglichkeit haben, diesen Service am Access Point selbstständig zu buchen, ohne erst die Rezeption zu bemühen.

Taugliche Lösungen
In einem vernünftig aufgesetzten und klug eingesetzten Gäste-WLAN steckt also deutliches Potenzial für den Betreiber. Die Beispiele zeigen gut die Unterschiedlichkeit der Anforderungen, aber auch die Konstanten einer tauglichen Lösung. Für die einen sind Marketing und Cross-Selling wichtige Optionen, für die anderen eine gute User Experience bei großen Nutzergruppen. Die einfache Bedienung aber sollte immer im Vordergrund stehen.

Auf Seite der Systemintegratoren liegt es daher nahe, die spezifischen Anforderungen in einem flexiblen System abzubilden. Aus dieser Warte betrachtet ist es sinnvoll, das System zentral anzulegen, also am besten cloudbasiert, sodass keine kritische Hardware beim Kunden steht und Firewall-Konfigurationsaufwand vor Ort aufwirft. Da in solchen Systemen auch das Captive Portal integriert vorliegt, vereinfacht sich der Workflow noch weiter. Die Gestaltungsmöglichkeiten im Captive Portal Designer sollten dabei den unterschiedlichen Anwendungsgebieten Rechnung tragen und zum Beispiel nicht nur statische Images anzeigen, sondern auch Banner und Bilder über Links einfügen können. Auf diese Weise lässt sich mit einfachen Mitteln ein kleines Content Management-System betreiben, ohne jedes Mal am Captive Portal zu schrauben. Im unmittelbaren Zusammenspiel mit einem zentralen WiFi Management-System ergibt das für alle Beteiligten eine runde Lösung.

Michael Himmels ist Vice President bei Devolo Business Solutions


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