Mittelstand kämpft mit Ressourcenproblemen
Mittelstand kämpft mit Ressourcenproblemen. Um die Verfügbarkeit von ERP-Anwendungen im Mittelstand ist es nicht gut bestellt: Im Durchschnitt stehen die Systeme bei den Firmen 120 Stunden in Jahr still, bei mehr als einem Drittel der Unternehmen beträgt die Ausfallzeit sogar ein Fünftel der Betriebszeit, ermittelte das IT-Serviceunternehmen Orga. Die Folge: Erheblicher wirtschaftlicher Schaden.
Mittelstand kämpft mit Ressourcenproblemen
Die IT-Infrastruktur ist ein wesentlicher Faktor für reibungslose Geschäftsprozesse. So simpel diese Erkenntnis ist, so unzureichend wird sie offensichtlich von vielen mittelständischen Unternehmen ernst genommen. Denn die Ergebnisse einer unter 400 Unternehmen durchgeführten Befragung, die der IT-Dienstleister Orga heute vorstellte, sind erschreckend: Lediglich 7 Prozent der Mittelständler gaben an, dass die Verfügbarkeit ihrer ERP-Systeme über 99 Prozent liegt, satte 16 Prozent der Firmen erreichen dagegen nicht einmal eine Verfügbarkeit von 95 Prozent. Der Untersuchung zufolge liegt der Durchschnitt bei 95,8 Prozent. Umgerechnet auf Stundenbasis ergibt sich daraus eine jährliche Ausfallzeit der ERP-Systeme im Mittelstand von mindestens 120 Stunden, was einer ganzen Arbeitswoche entspricht. »Eine durchschnittliche Ausfallquote von rund 4 Prozent erzeugt in hohem Maße Produktivitätseinbußen mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden«, zieht Orga-Hauptgeschäftsführer Gerhard Schoch ein düsteres Fazit.
Die Ursachen für die hohe Ausfallzeit sind freilich nicht leicht auszumachen, aus den Antworten lassen sich daher auch nur bedingt Rückschlüsse auf einzelne Missstände ziehen. Befragt nach den drei möglichen Hauptursachen zeigt sich dennoch eine klare Schwachstelle. Und die liegt offensichtlich bei den Unternehmen selbst. Denn 59 Prozent der Firmen geben an, dass ihnen nur unzureichend Ressourcen für die Administration und Wartung der ERP-Systeme zur Verfügung stehen. An zweiter Stelle werden mit 54 Prozent leistungsschwache Verarbeitungssysteme bzw. das Netzwerk genannt, gefolgt von negativen Auswirkungen durch andere realisierte IT-Projekte (43 Prozent). Erst an vierter Stelle mit 41 Prozent vermuten die IT-Manager Instabilitäten in der ERP-Anwendung, 37 Prozent der Befragten nennen fachliche Probleme.
Dass externe IT-Dienstleister nur bedingt Schuld am Systemausfall tragen (6 Prozent), dürfte Orga durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, bietet die Tochter der Fiducia IT AG, der IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken, denn auch entsprechende Outsourcing-Services für den Betrieb von ERP-Software an.