Nicht nur die CeBIT hat Freude am neuen Partnerland China: Das bilaterale Handelsvolumen mit dem Reich der Mitte werde schon im nächsten Jahr auf 200 Milliarden Euro anwachsen.
Schon zum Ausgang des letzten Jahrtausends stand das Schlagwort vom kommenden »asiatischen Jahrhundert«. Vor allem China sollte den Prognosen nach im 21. Jahrhundert in der Weltwirtschaft eine führende Rolle übernehmen. Im vierzehnten Jahr des neuen Jahrhunderts wissen wir: Wir befinden uns bereits mittendrin in einer chinesischen Boom-Ära. Natürlich spielte China seit jeher in der IT-Industrie eine entscheidende Rolle –als Teile-Lieferant etwa oder als Fertiger billiger Produkte. Längst aber sind die einstigen Vorbehalte gegenüber der chinesischen Technologie vergessen, die führenden Anbieter aus dem Land der Mitte konnten in jeglicher Hinsicht zur etablierten Weltspitze aufschließen und stehen meist erst am Anfang ihrer globalen Expansionspläne.
Es ist bezeichnend, dass die CeBIT-Messe schon allein wegen der Wahl des Partnerlandes China für die Veranstaltung im nächsten Jahr auf eine entscheidende Trendumkehr in punkto Aussteller- und Besucherzahlen hoffen darf. Über 600 Aussteller, die 15.000 Quadratmeter Fläche in neun Hallen belegen, werden allein aus China kommen, wie die Deutsche Messe AG vergangene Woche ankündigte. »China wird das erfolgreichste CeBIT-Partnerland aller Zeiten«, freut sich Messe-Vorstand Oliver Frese. Bezeichnend ist auch, dass die Verpflichtung des Alibaba -CEOs Jack Ma als zugkräftiger Eröffnungssprecher für Schlagzeilen sorgt, obgleich seine Firma »im Westen wenig bekannt« sei, wie beispielsweise die FAZ noch etwas ratlos konstatiert.
Aber nicht nur auf der CeBIT-Messe richten sich alle Augen auf China. Deutschland ist schon heute der wichtigste Handelspartner Chinas in Europa. Allein im vergangenen Jahr wurden zwischen den Ländern Waren und Dienstleistungen im Wert von 140 Milliarden Euro ausgetauscht. Die Zusammenarbeit werde sich auch aufgrund einer in diesem Jahr beschlossenen Innovationspartnerschaft intensivieren: Das bilaterale Handelsvolumen werde schon im nächsten Jahr auf 200 Milliarden Euro anwachsen.
Bei aller Euphorie lassen wir das chinesische Neujahrsfest in China und halten auch künftig an den hiesigen Feier- und Jahresumbruchstagen fest. Unsere Print-Redaktion verabschiedet sich deshalb mit der CRN-Ausgabe 51/2015, die morgen erscheint, in die Weihnachtsferien. Pünktlich zum Jahresstart informieren wir sie in unserer ersten Heftausgabe des Jahres 2015 wieder über die wichtigsten Trends und Nachrichten des neuen Jahres.
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!
Samba Schulte
Stellv. Chefredakteur CRN