Intelligente Häuser
Viele IT-Dienstleister Insgesamt zählt das Ruhrgebiet derzeit 7.300 Unternehmen in der Informations- und Kommunikationstechnik, die einen Jahresumsatz von 15 Milliarden Euro erwirtschaften und 50.000 Beschäftigte zählen. Laut Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr ist dabei die Telekommunikation mit 172 Betrieben und rund 3.900 Arbeitskräften vertreten. Die Hardware-Branche zählt etwa 7.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 195 Unternehmen. Der Bereich ITDienstleistungen macht mit über 21.000 Jobs und knapp 1.500 Unternehmen den Löwenanteil aus. Stark vertreten ist auch die Software-Branche (Content-Provider) mit rund 1.400 Unternehmen und rund 14.000 Beschäftigten. Mit diesen Zahlen braucht sich das Ruhrgebiet nicht zu verstecken, dennoch zählen etwa die angrenzenden drei »Rheinschiene «-Städte Düsseldorf, Köln und Bonn zusammen mehr als 133.000 ITK-Arbeitsplätze. Neben einer hohen Zahl kleinerer ITUnternehmen sind im Ruhrgebiet auch prominente Markennamen vertreten, beispielsweise der Konsumelektronikanbieter Medion und die IT-Dienstleister Atos Origin und die Materna-Gruppe. Infineon betreibt in Duisburg das »Infineon Development Center «, ein Entwicklungszentrum von Chips für die Mobilfunktechnik. Ebenfalls in Duisburg ansässig ist Mimo On, ein führendes Unternehmen im Bereich Mimound LTE-Technologie. In Oberhausen befindet sich der Lösungsanbieter Dotzilla GmbH & Co. KG, der neben Consulting auch Lösungen für Internet, Programmierung, Software, Mobile Business, Fahrzeugvermarktung und Personaldienstleistungen anbietet. Das Unternehmen konzipiert und realisiert nach eigenen Angaben seine Lösungen für zahlreiche Mittelständler und Großunternehmen auch außerhalb der deutschen Landesgrenzen.
Auch die Themen Forschung und Entwicklung werden im »Pott« groß geschrieben: So ist etwa das Horst-Görtz Institut für IT-Sicherheit an der Ruhr-Universität Bochum mit neun Professoren aus den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik, Mathematik sowie E-Business und Jura und derzeit 50 Wissenschaftlern die größte Hochschuleinrichtung dieser Fachrichtung in Europa und deckt nahezu alle Bereiche der Kryptographie und IT-Sicherheit ab. Auf dem Essener Campus der Universität Duisburg- Essen befindet sich der größte Fachbereich Wirtschaftsinformatik im deutschsprachigen Raum. Die Ausbildung zum IT-Professional am IT-Center in Dortmund ist derzeit einer der schnellsten IT-Studiengänge Deutschlands. 93 Prozent der Absolventen finden im Anschluss an das Studium eine Festanstellung. Das Fraunhofer IML-Institut in Dortmund hat sich als wichtige Schnittstelle zwischen Logistik-Forschung und der Wirtschaft etabliert; erforscht werden dort beispielsweise RFIDLösungen für die Warenwirtschaft. Die IMST GmbH in Kamp Lintfort ist ein Institut für Mobil- und Satellitenfunk-Technologie – es gilt als erfahrenes Entwicklungshaus für Funksysteme und Mikroelektronik.
Mit der Forschungsanlage »in Haus 1« der Fraunhofer Gesellschaft wurde 2001 in Duisburg ein Innovationszentrum für Wohnimmobilien eröffnet. Hier entstehen neue Technologie- und Anwendungslösungen für private Wohnhäuser und für unterschiedliche Immobilien der Wohnungswirtschaft. Aus Sicht der Anwender geht es dabei etwa darum, die Betriebskosten und den Energieverbrauch zu senken, die Umwelt zu schonen, die Sicherheit zu erhöhen, Senioren länger ein eigenständiges Leben zu ermöglichen, aber auch den Komfort zu steigern, etwa durch Multimedia-Lösungen und Konzepte für die einfache Bedienung der im Haus installierten Technik. Viele der in »in Haus 1« entwickelten und erprobten Lösungen sind mittlerweile durch die in Haus GmbH erfolgreich in die Praxisanwendung gebracht worden.