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Sportartikler Asics praktiziert Digital Signage

»Näher am Menschen« auf dem Times Square

In New York gehören riesige Displays längst zum Straßenbild. Der Sportartikler Asics hat sich am Times Square etwas Besonderes einfallen lassen: Teilnehmer des City-Marathon können ihr Bild auf das Riesendisplay »bestellen«.

Autor:Martin Fryba • 26.11.2008 • ca. 1:10 Min

Wer vor der Münchner CSU-Parteizentrale steht und auf der Leuchtreklame den Spruch »Näher am Menschen« liest, muss diese Botschaft für blanken Hohn halten. Die werbestrategische Umsetzung dieser Botschaft ist so einfallslos wie ihr Inhalt.

Wie es anders geht, zeigt ein Beispiel aus den USA. Wo anders als am Times Square schöpft die Werbewirtschaft sämtliche Möglichkeiten des neudeutsch genannten Formats »Digital Signage « aus. Zugegeben: In welcher deutschen Stadt ist schon im Baurecht festgelegt, dass die Fassaden von Neubauten mit großflächigen Displays auszukleiden sind. Am Times Square sind die grell leuchtenden digitalen Installationen sozusagen ein Kulturgut und zwingend vorgeschrieben. Der Sportartikelhersteller Asics nutzt diese Werbefläche geschickt aus. TK-Reseller Helmut Stoller aus Kaufbeuren hat sich kürzlich davon überzeugen können.

Hilfsbereiter Cop

Bei der Abholung seiner Startunterlagen für den New York-Marathon wurde Stoller am Promotion- Stand von Asics angesprochen. Hostessen fotografierten ihn und seine Lebensgefährtin und gaben ihm einen Zettel mit einem Code und einer SMS-Nummer mit. Darauf war zu lesen, dass sein Bild auf dem Display am Times Square 44 eingeblendet wird, wenn er eine SMS mit besagtem Code an die Mobilnummer schickt. Der Dienst funktionierte mit seiner deutschen Handynummer auf Anhieb nicht. Stoller gab aber nicht auf und bat einen Polizisten, den Code mit seinem Diensthandy an die Nummer zu schicken. Prompt kam die Antwort mit einem Zeitfenster, innerhalb dessen das Bild mit ihm und Lebensgefährtin auf dem riesigen Display erscheint.

Nicht nur »näher am Menschen«, an Stoller, ist Asics mit seiner individualisierten Werbung, sondern unverhofft wohl auch am freundlichen Polizisten, dessen Handy noch so einige Werbe-SMS empfangen dürfte.