In der Praxis bewährt
Enterprise Linux hat sich im IZN mittlerweile bewährt. »Auch unter Volllast läuft das Gesamtsystem rund, ohne dass Performance-Engpässe auftreten«, berichtet Breest. Und Köhler freut sich: »Wir haben landesweit nur noch eine physische Datenhaltung mit direkten, gleichzeitigen Zugriffen und einer effizienten Parallelbearbeitung polizeilicher Vorgänge.« Dazu kommen an den Arbeitsstationen die Auswertungsmöglichkeiten über die Werkzeuge des Herstellers Cognos für das Online Analytical Processing (Olap): Auch sie laufen unter Linux.
Mittlerweile ist die Zahl der Server, die beim IZN unter Red Hat Linux eingesetzt werden, auf knapp hundert gestiegen. Unter anderem die zentrale Volltextsuche der Polizei Niedersachsen auf vierzig RX300-Rechnern mit Xeon-Prozessoren von Fujitsu-Siemens ist dazugekommen. Wichtig ist, dass die Maschinen mit der vom Hersteller standardmäßig gelieferten, nativen Software auskommen und keine speziellen Treiber brauchen. Nicht zuletzt deshalb reichen drei Mitarbeiter für den Betrieb der Linux-Server-Hundertschaft aus.
Vorteile bringen die Updates und Patches auf Abruf zudem mit Blick auf die Sicherheit der hochsensiblen Polizeidaten ? nicht nur weil dadurch der Sicherheitsschirm um Linux als Plattform für Nivadis immer auf dem neuesten Stand ist. Abteilungsleiter Breest erläutert: »Der Satellite Server lässt sich komplett vom gefährlichen Internet abkoppeln. Lediglich für die Zeit des Downloads stellt er die Verbindung zum Netzwerk des Herstellers her.« In gleicher, sicherer und wirtschaftlicher Weise können neue Rechner über diese Managementschnittstelle aufgesetzt werden. Ein Kick-Start über den Satellite Server beschleunigt die Abwicklung. Das funktionierte für die x86-Rechner von vornherein fehlerfrei und effizient. Die Itanium-Rechner bereiteten dagegen anfangs Probleme, räumt der IT-Manager ein. Hier half der Open-Source-Distributor, einen Work-around zu finden, um das Potenzial dieses Provisioning-Moduls ausschöpfen zu können.
Kontrollierte Zugriffe
Die Hochverfügbarkeit der Nivadis-Anwendungen auf der Linux-Plattform wird über den kommerziellen Java-Applikationsserver Weblogic des Softwareherstellers BEA gewährleistet. Die Ablaufumgebung stellt den Clients bei der Polizei die Dienste der Java-Anwendung Nivadis unter der Standard-Web-Oberfläche des quelloffenen Browsers Mozilla zur Verfügung. Die Verantwortung für das Vorgangsbearbeitungssystem und seine Inhalte liegt aus Datensicherheitsgründen bei der Polizei Niedersachsen. Alle Zugriffe auf seine Module werden über ein Verzeichnis nach dem Standard Lightweight Directory Access Protocol LDAP) und die dort hinterlegten Authentisierungs-und Autorisierungsrechte abgeprüft. Für zusätzlichen Schutz der sensiblen Polizeidaten greift innerhalb aller Fachverfahren von Nivadis eine Verschlüsselung.